Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Gestärkt von Serbien nach Hildesheim
Volleyballer des VfB Friedrichshafen streben in der Bundesliga vierten Sieg in Folge an
FRIEDRICHSHAFEN - Viel Reisestress derzeit für die Volleyballer des VfB Friedrichshafen: Am Donnerstag sind die Häfler aus Novi Sad zurück an den Bodensee geflogen, am Freitagmorgen saß die Mannschaft schon wieder im Bus Richtung Hildesheim. Dort trifft der VfB am Samstag (17.30 Uhr/twitch.tv) in der Bundesliga auf die Helios Grizzlys Giesen. Friedrichshafen will an das starke Champions-League-Spiel in Serbien anknüpfen.
In Novi Sad zeigte der VfB das wohl beste Spiel der laufenden Saison. „Es hat mit der guten Annahme angefangen“, sagt Trainer Mark Lebedew. „Wir haben die guten Aufschläge nicht nur im Spiel gehalten, sondern sehr gut kontrolliert.“Dadurch wurde es im Zuspiel für Dejan Vincic einfacher, weil die Bälle oft genau zu ihm kamen. Vincic variierte sehr gut – die Folge war ein klarer 3:0-Erfolg. „Unser Block ist dann auch sehr stark geworden“, lobt Lebedew.
Mit diesem Sieg im Rücken lassen sich die Anstrengungen naturgemäß etwas besser aushalten. „Diese Leistung bringt uns Selbstvertrauen, das gibt uns Stärke“, meint Lebedew. Zwar seien seine Spieler nach den Reisestrapazen und „den kurzen Nächten“etwas müde. Das sei aber ganz normal. „Entscheidend ist, wir damit klarkommen und wie schnell wir das gegen Giesen wegstecken.“Das Ziel beim Gastspiel in Hildesheim sind auf jeden Fall weitere drei Punkte das Ziel der Häfler.
Sechs Spiele in Folge hat der VfB wettbewerbsübergreifend in der Bundesliga, dem Pokal und der Champions League gewonnen. Damit sind die Häfler auch bei den Grizzlys der klare Favorit. Giesen verlor zuletzt mit 0:3 gegen die Berlin Recycling Volleys und ist in der Tabelle Vierter, einen Rang hinter dem VfB. „Gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner ist ein guter Start sehr wichtig“, blickt Lebedew auf die Partie in Hildesheim voraus. „Wir müssen dem Gegner direkt das
Gefühl geben, dass wir gut drauf sind.“
Gegen Berlin hatte Giesen kein gutes Spiel gezeigt. „Wir wissen, dass wir viel besser spielen können und zu Hause mit der Unterstützung unserer Fans wollen wir eine konstante und energische Leistung liefern“, wird Giesens Cheftrainer Itamar Stein auf der Homepage der Grizzlys zitiert. „Die Hürde ist wieder hoch und Friedrichshafen hat in den letzten Wochen sehr guten Volleyball gezeigt.“
Für Giesens Mittelblocker Jakob Günthör wird die Partie am Samstag keine alltägliche sein. Schließlich geht es für den gebürtigen Friedrichshafener
gegen den Club, bei dem er fünf Jahre unter Vertrag stand. „Ich komme ursprünglich aus Friedrichshafen und es macht immer Spaß, es dem VfB sportlich schwer zu machen“, meint Günthör. Der 27Jährige spielte auch drei Jahre lang für die Youngstars. Nach zwei Jahren in Frankfurt und Portugal kam Günthör im Sommer nach Giesen. „Friedrichshafen ist ein Gegner auf demselben Level wie Berlin und wir müssen auf jeden Fall besser spielen als am vergangenen Wochenende“, sagt der Mittelblocker laut Vereinsmitteilung. „Punkte zu Hause zu behalten wird schwer, aber es ist machbar.“
Bei den Häflern könnte es durchaus wieder die eine oder andere Umstellung auf dem Feld geben. In Novi Sad setzte Lebedew auf Dejan Vin- cic, Aleksandar Nedeljkovic, André Brown, Ziga Stern, Michael Superlak und Libero Blair Bann sowie in den Schlussphasen der Durchgänge auf Tim Peter. „Ich habe eine Aufstellung im Kopf, aber die möchte ich noch nicht verraten“, sagt Lebedew. Beim Abschlusstraining in Hildesheim kann er sich seine Spieler noch einmal genauer anschauen. Der Australier hat die volle Auswahl – auch Vojin Cacic steht wieder zur Verfügung. „Allerdings reicht es bei ihm noch nicht für ein volles Spiel“, sagt Lebedew.