Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Häfler Schülerinn­en sind für Kika-Award nominiert

Ihr Projekt beschäftig­t sich mit dem jüdischen Leben in Laupheim und Rostock

- Von Hanna Neuberger

FRIEDRICHS­HAFEN - Zwei Schülerinn­en aus Friedrichs­hafen sind für den diesjährig­en Kika-Award nominiert. Ihr Projekt „Jüdisches Leben in meiner Stadt“ist eines von fünf Projekten, die es in die engere Auswahl für den „Make a change“-Award geschafft haben. Der Vorentsche­id in der Kategorie für sozialpoli­tisches Engagement wird am Donnerstag, 17. November, um 19.25 Uhr auf dem Kindersend­er Kika übertragen.

Die Idee für „Jüdisches Leben in meiner Stadt“entstand beim Botschafte­rprogramms des Anne-FrankZentr­ums, wie die beiden Häflerinne­n Kaja Hensinger und Fiora Leitner berichtete­n. Dort hatten sie auch ihre zwei Partnerinn­en aus Rostock kennengele­rnt. Mit dem Projekt wollen die Mädchen anderen Schülern die jüdische Geschichte näher bringen.

Gleichzeit­ig nehmen sie auch das jüdische Leben im heutigen Deutschlan­d in den Blick. „Antisemiti­smus und Judenfeind­lichkeit stellen heute noch ein großes Problem dar“, sind sich die Häfler Schülerinn­en einig. „Wir hoffen, Vorurteile, speziell auch bei Jugendlich­en in unserem Alter, aufheben beziehungs­weise diesen vorbeugen zu können.“Dazu bieten sie Stadtführu­ngen in Laupheim und Rostock zu Orten des jüdischen Lebens an, die sie zusammen mit dem Anne-Frank-Zentrum konzipiere­n.

Dass die Führung nicht in Friedrichs­hafen stattfinde­t, liege daran, dass die Stadt keine große jüdische Vergangenh­eit habe. „Daher hat es sich angeboten, das Projekt in Laupheim durchzufüh­ren, da dort vor dem zweiten Weltkrieg die größte jüdische Gemeinde Oberschwab­ens angesiedel­t war“, erklärten die Schülerinn­en einstimmig.

Eine Anfrage, ob sie mit ihrem Projekt am Kika-Award teilnehmen wollen, erhielten sie Anfang des Jahres. Wenige Wochen später wurde den Mädchen mitgeteilt, dass es „Jüdisches Leben in meiner Stadt“unter die besten fünf Projekten in der Kategorie „Make a change“geschafft hat.

Insgesamt gehen in den Vorentsche­iden 15 Projekte in drei Kategorien ins Rennen um die Finalplätz­e. Ob die Häflerinne­n einen dieser neun Plätze ergattern können, entscheide­t das Publikum über ein Online-Voting unter www.voting.kika.de. Das Finale findet am Freitag, 18. November, in Erfurt statt und wird ab 19.30 Uhr live bei Kika zu sehen sein.

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FOTO: SZ Die beiden Häfler Schülerinn­en Fiora (links) und Kaja sind Botschafte­rinnen des Anne-Frank-Zentrums.

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