Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Herbstwallfahrten nach Ellwangen
Auf den Spuren von Pater Philipp Jeningen
LAIMNAU - Nach einer mehrjährigen Pause fanden die eintägigen Herbstwallfahrten mit Pfarrer Hof und Pfarrer Angelo statt. Am letzten Oktobersamstag waren die Männer und einige Tage nach Allerheiligen die Frauen unterwegs. Ziel war Ellwangen an der Jagst auf den Spuren von Pater Philipp Jeningen, der dieses Jahr seliggesprochen wurde. Pfarrer Hof war dort zwei Jahre Vikar. In der Wallfahrtskirche Schönenberg feierten wir einen Gottesdienst.
Zur Entstehungsgesichte dieses Ortes: Um 1600 beendete ein Fürstprobst das Klosterleben, da dies nicht mehr nach den Regeln des Hl.
Benedict geführt wurde. Mit der Eiszeit und dem Ausbruch des 30jährigen Kriegs erlebten die Menschen Missernten, Pest und Hexenverbrennung. Auf dem Berg wurde in einen Baumstamm eine kleine Marienstatue eingesetzt. Daneben wurde ein Kreuz sowie später eine Loretokapelle gebaut. Viele Menschen suchten hier Zuflucht. Zweimal nacheinander wurde eine Kirche gebaut, da die erste abgebrannt ist. Die Jesuiten, auch Pater Philipp Jenigen, waren als Baumeister und Seelsorger tätig. Hinterm Hochaltar wurde 1911 auf der Loretokapelle eine 100 Quadratmeter große Weihnachtskrippe
gebaut, die ganzjährig besichtigt werden kann. Sieger Köder hat diese mit Gemeindemitgliedern in 2000 neugestaltet.
Nach der Mittagspause fand eine Führung über die Geschichte der Stadt Ellwangen, die fast Bischofsitz geworden wäre, und die Basilika St. Vitus statt. Zur Basilika St. Vitus: Dort hat Pfarrer Hof 2015 seine Priesterweihe empfangen. Die Basilika, ehemals Stiftskirche des Klosters Ellwangens, ist ein spätromanischer Gewölbebau aus dem 13. Jahrhundert, die seit der Säkularisation die katholische Pfarrkirche für die Kernstadt Ellwangen ist. Im Westflügel der Kirche ist die Liebfrauenkapelle mit dem Grab des Seligen Jesuitenpaters Philipp Jenigen. Wie viele andere Menschen, haben auch wir sein Grab besucht. In der Zeit seines Wirkens hat Pater Philipp den Menschen durch sein Zuhören Hoffnung in der schwierigen Zeit gegeben. Im Nordwesten ist die barocke Jesuitenkirche, die heute die evangelische Stadtkirche ist. Zwischen der Stiftskirche und Jesuitenkirche ist eine Verbindungstüre, die über 200 Jahre geschlossen war und 1999 im Zeichen der Ökumene wieder geöffnet wurde.
Nach einer informationsreichen Führung stand die Heimreise an. Die Wallfahrttage endeten mit dem Abendessen im Gasthaus Kleber beziehungsweise im Stallbesen und dem Segen.