Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Kinder finden Handball richtig „cool“
Deutscher Handballbund will Mädchen und Jungs in Obereisenbach die Ballsportart schmackhaft machen
OBEREISENBACH - Passen, fangen, werfen: 100 Schüler aus Neukirch, Kau, Langentrog und Obereisenbach im Alter zwischen sieben und acht Jahren haben am Freitag in der Mehrzweckhalle in Obereisenbach den Unterricht gegen Handballspielen eingetauscht. Erstmals hat der Deutsche Handballbund (DHB) gemeinsam mit allen Landesverbänden den sogenannten Grundschulaktionstag an Schulen durchgeführt. Auch Obereisenbach war mit dabei.
Wie der Vizepräsident des DHB, Hans Artschwager, sagte, wolle man mit der Aktion eine noch höhere Strahlkraft für den Handballsport erreichen. Für die begleitende Jugendleiterin der Handballabteilung des SV Tannau ein erfreulicher Tag: „Eine wunderbare Werbung für unsere Sportart. Uns Betreuern, vor allem aber unseren Zweitklässlern hat diese Veranstaltung sehr viel Freude und Spaß bereitet“, erklärte Marlis Schmid.
In Obereisenbach wurden die potentielle Nachwuchstalente an fünf Übungsstationen von 16 Damen der Handballabteilung des SV Tannau fachkundig begleitet und betreut. „Sport ist für das körperliche Wohlbefinden, für Seele und Geist der Kinder enorm wichtig. Neben der Fitness werden Motorik, ein gewisses Maß an Disziplin sowie das Team-Gefühl samt Kameradschaft und Verlässlichkeit gezielt gefördert“, sagt Marlis Schmid.
Gleichwohl würden an besagten Übungsstationen koordinative, technische und athletische Fähigkeiten geschult, abgerufen und überprüft. Die Ergebnisse, erklärte die Handballexpertin, werden anschließend im erstmals eingeführten HanniballPass (benannt nach dem DHB-Maskottchen) eingetragen.
„Es ist erstaunlich, wie schnell unsere jungen Teilnehmer mit Enthusiasmus Korrekturen, beispielsweise in punkto Wurftechnik, umsetzen – wobei die Stärken bei den Jungs eher im körperlichen Bereich, bei den Mädchen im koordinativen und taktischen Bereich liegen“, stellte Schmid begeistert fest. Natürlich gebe es am Ende
kleine Geschenke samt einem Regelheft für die kleinen Teilnehmer, fügte sie hinzu. Schüler Nico zog am Ende eine erste Bilanz: „Das war richtig cool und sollte öfters stattfinden. Besonders hat mir das Zielwerfen gefallen“, berichtete das siebenjährige Talent, während die achtjährige Savvy meinte: „Handball ist klasse, weil man Tore werfen kann und dann gewinnt.“Deutschlandweit haben am Grundschulaktionstag rund 200 000 Kinder aus mehr als 2200 Grundschulen teilgenommen. In Baden-Württemberg, wo der Aktionstag mittlerweile zum zwölften Mal durchgeführt wurde, hatten sich etwa 30 000 Schüler und Schülerinnen aus 550 Schulen angemeldet. „Damit liegen rund ein Viertel aller teilnehmenden Grundschulen in Baden-Württenberg, und es zeigt sich, dass die badischen und schwäbischen Lehrkräfte hinter der Aktion stehen. Jede Schule, die mitmacht, ist wieder eine Schule mehr, wo Handball platziert ist“, freute sich Hans Artschwager vom DHB.