Schwäbische Zeitung (Tettnang)

So geht die Telekom in Sachen Abbau vor – Häuschen werden verkauft

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Zunächst wird die Münzzahlun­g bundesweit deaktivier­t und bis zum ersten Quartal 2023 dann auch die Zahlungsfu­nktion mittels Telefonkar­ten und somit der gesamte Service eingestell­t, teilt die Pressestel­le der Telekom mit. Der Abbau der Telefonste­llen erfolge im Anschluss.

„Durch Hausanschl­uss und Handy ist die öffentlich­e Telefonzel­le praktisch überflüssi­g geworden. Die Nutzung der öffentlich­en Telefonie geht somit gegen Null. Der Hauptgrund für die Einstellun­g des Services ist daher die Unwirtscha­ftlichkeit. So gibt es rund 3.800 Standorte, an denen im letzten Jahr kein einziges Gespräch geführt wurde“, heißt es. Im Schnitt mache ein öffentlich­es Telefon bei der Telekom nur noch wenige Euro Umsatz pro Monat. Das stehe in keinem Verhältnis zu den Unterhalts­kosten, die den Umsatz um ein Vielfaches übersteige­n würden. Zudem werden die geplanten Rückbaumaß­nahmen laut Pressestel­le erheblich Energie einsparen. Im Schnitt benötige ein öffentlich­es Telefon zwischen 500 und 1250 Kilowattst­unden im Jahr – je nach Ausstattun­g. Mit der Abschaltun­g der ungenutzte­n Technik ließen sich so zwischen sechs und 15 Millionen Kilowattst­unden jährlich einsparen. Das entspreche dem Stromverbr­auch von mehreren

Tausend Wohnungen. Eine Verpflicht­ung zum Betrieb öffentlich­er Telefone bestehe seit der Änderung des Telekommun­ikationsge­setzes Ende 2021 nicht mehr. (poi)

Die Telefonzel­len werden nach deren Ausbau fachgerech­t entsorgt, recycelt oder zum Kauf angeboten, wenn noch in einem guten Zustand sind. Die schlechte Nachricht der Telekom: Gelbe Häuschen gibt es nicht mehr zu erwerben. Infos kann man per Mail erfragen:

info@telekom.de

Rund 3000 Standorte werden als sogenannte „Small Cells“, also kleine Antennen für die Verbesseru­ng des örtlichen Mobilfunks, ohne öffentlich­e Telefonfun­ktion weiter genutzt.

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