Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Gottschalk und Co.: Selfie-Alarm in Lindau
War auch Robbie Williams in Lindau? – Fans warten stundenlang vor dem Bayerischen Hof
LINDAU/FRIEDRICHSHAFEN - Bevor sie auf der „Wetten, dass..?“Couch in Friedrichshafen Platz nahmen, haben einige der Stars in Lindau für Aufsehen gesorgt. Eine Frage bleibt: War Robbie Williams da?
Michelle Hunziker macht es ihren Fans leicht. Die schweizerisch-italienische Co-Moderatorin von Thomas Gottschalk verrät auf Instagram, wo sie ihr Trip durch Lindau hinführt. Samstagvormittag postet sie ein Foto von sich vor dem Rathaus, es folgt ein Einkaufsbummel auf der Insel. Die roten Einkaufstüten, die viele Lindauer gesehen haben wollen, verraten, dass sie nicht nur im „KuhstallShop“fündig geworden ist. Später speist sie im Restaurant Wissingers, bevor es wieder ins Hotel geht.
Dort wird es vor dem Bayerischen Hof ab dem frühen Nachmittag immer voller. Professionelle Autogrammjäger, Fans und Menschen, die ganz zufällig vorbeikommen, warten gemeinsam. Auf wen, wissen sie nicht. Wer von den „Wetten, dass..?“Gästen außer Gottschalk und Hunziker im Hotel ist, und wer noch kommt, darüber gibt es nur Spekulationen. Die Fotos, die sie mitgebracht haben, verraten, wen sie gern sehen würden: Eine junge Frau steht stundenlang mit dem Foto der Sängerin Tate McRae vor dem Hotel. „Der Jackpot wäre Robbie Williams“, sagt ein junger Mann aus Wangen, der mit Vater und Schwester auf Autogrammjagd geht.
Als ein schwarzer Van vorfährt, kommt Bewegung in die Menge. Schauspieler und Komiker Christoph Maria Herbst steigt aus und ist gleich umzingelt. Er ist nicht das erste Mal hier. „An Lindau führt kein Weg vorbei“, sagt er lachend. Der
Stromberg-Darsteller gibt geduldig Autogramme und lächelt für unzählige Selfies in die Kamera, bevor er im Hotel verschwindet. Als wenig später ein Mann mit Baseballkappe und Brille aus dem Hotel kommt, beachtet ihn keiner: Es ist Herbst, der mit seiner Begleitung zum Hafen spaziert – und sich dafür eineinhalb Stunden Zeit nimmt.
Inzwischen sind rund 50 Menschen vor dem Bayerischen Hof. Es ist ein Kommen und Gehen, aber der harte Kern bleibt. Werner wartet schon seit elf Uhr hier. Der Mann aus Weiler-Simmerberg ist ein professioneller Autogrammjäger. „Die guten Namen werden nicht hier sein“, meint er. Er ist trotzdem vorbereitet und hat eine Mappe mit passenden Fotos dabei, die die Stars signieren könnten. Der amerikanische Schauspieler John Malkovich soll in die Tiefgarage gefahren sein, meint er. Aber der sei „eh unfreundlich“, wie Werner schon mehrfach habe feststellen müssen.
Einige Hotelgäste wundern sich über das Spalier, durch das sie zum Hotel laufen müssen. Als eine Frau sich bei den Wartenden erkundigt, schüttelt sie den Kopf. „Thomas Gottschalk? Kenne ich nicht“, sagt sie. Die Frau ist entschuldigt, sie kommt aus Irland. Die Lindauerin Ursula Wiedemann kennt Thomas Gottschalk nicht nur, sie mag ihn auch. Jetzt will sie ihn auch sehen, nachdem sie mit ihren beiden „Leihenkelinnen“zufällig vorbeigekommen ist. Aber auch die Schauspielerin Lilly Krug, die Tochter von Veronika Ferres, die wenig später aus dem Hotel kommt, findet sie spannend. Natürlich holt sie sich wie viele andere ein Autogramm, improvisiert auf der Jute-Tasche.
Kurz vor 16 Uhr wird es hektisch. Gottschalk wird im Foyer gesehen. Doch er kommt nicht weiter, weil er da schon für die ersten Fotos bereitstehen muss. Jetzt gibt es für zwei Schweizerinnen kein Halten mehr. Sie drängen sich vor die Glastür. Dass sie die anderen Fans damit verärgern, ist ihnen egal. „Ich muss ihn einfach umarmen“, sagt die eine. Und tatsächlich bekommen sie das erste Bild mit dem großen Blonden.
Gottschalk, leger gekleidet, lächelt durchgehend, spricht aber kaum. Jetzt sind Ellbogen gefragt. Ursula Wiedemann kämpft sich nach vorn. Ein, zwei Versuche, dann ist das Foto im Kasten. Und Gottschalk im Auto, das ihn nach Friedrichshafen bringt.
Nach der Fußball-Nationalspielerin Alexandra Popp ist kein Promi mehr in Sicht. Aber es stehen noch zwei schwarze Vans vor dem Hotel, und Michelle Hunziker fehlt immer noch. Als es allmählich dunkel wird, sinken die Chancen. Die Fans rechnen: Reicht die Zeit für Michelle noch, um rechtzeitig in Friedrichshafen zu sein?
Gegen 17.30 Uhr taucht Security auf, kontrolliert die Lobby und sorgt dafür, dass Eingang und Weg zum Auto frei sind. Jetzt ist allen klar: Der große Star kommt! Doch dann steigt ein Fahrer ins Auto, sagt „Danke fürs Warten“und fährt alleine weg.
Die Fans sind vermutlich einem Ablenkungsmanöver auf den Leim gegangen. Für sie ist klar: Da wurde jemand zum Hinterausgang hinausgeschleust. John Malkovich oder doch Robbie Williams? In der Ludwigstraße wird ein Shuttle gesehen, das gegen die Einbahnstraße unterwegs ist. Er nimmt einen Mann auf, der im Dunkeln mit Security aus dem Hinterausgang des Hotels huscht. Der Mann trägt eine auffällige Kette – so wie sie Robbie später beim Auftritt anhatte.