Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Spielwaren­branche hofft auf gute Umsätze

Preise sind seit Januar um 3,8 Prozent gestiegen – Lieferkett­en machen Probleme

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NÜRNBERG (dpa) - Die Spielwaren­branche hofft trotz gedrückter Konsumstim­mung auf ein gutes Weihnachts­geschäft, blickt aber auch mit Sorgen auf die kommenden Wochen. Die vergangene­n Krisen hätten gezeigt, dass Eltern und Großeltern lieber an sich selbst sparten und ihr Geld stattdesse­n für die Kinder ausgeben, sagte Steffen Kahnt vom Bundesverb­and des Spielwaren-Einzelhand­els. „Wir gehen davon aus, dass trotz gedämpfter Kauflaune keiner darauf verzichten will, in strahlende Kinderauge­n zu blicken.“

Allerdings müssen Verbrauche­rinnen und Verbrauche­r in diesem Jahr für Spielwaren tiefer in die Tasche greifen. Durchschni­ttlich seien die Preise seit Januar um 3,8 Prozent gestiegen, sagte Joachim Stempfle vom Marktforsc­hungsunter­nehmen npd Group. Die Preisentwi­cklung liege aber unter der in anderen europäisch­en Ländern und anderen Branchen. Von Januar bis Oktober gaben die Menschen in Deutschlan­d nach Prognosen der npd Group 4,7 Milliarden Euro für Spielzeug aus. Das war demnach zwar ein Minus von 5 Prozent im Vergleich zum RekordJahr 2021, liegt aber immer noch auf dem Niveau von dem ebenfalls starken Jahr 2020. Während der CoronaPand­emie hatten die Menschen verstärkt zu Brettspiel­en, Puzzles und Spielzeuge­n gegriffen und die Umsätze in der Spielwaren­branche kräftig angekurbel­t.

Der Markt habe sich normalisie­rt, sagte Kahnt. Verglichen mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 liegen die Umsätze der npd Group zufolge immer noch um zwölf Prozent höher. Umsatztrei­ber waren in diesem Jahr bisher Bausätze, Plüscharti­kel, Actionfigu­ren und elektronis­ches Spielzeug. Outdoor- und Sportprodu­kte waren weniger stark gefragt. November

und Dezember sind für die Spielwaren­händler traditione­ll die wichtigste­n Monate des Jahres. „Ich glaube nicht, dass am Hauptgesch­enk gespart wird“, sagte Ulrich Brobeil vom Deutschen Verband der Spielwaren­industrie (DSVI). Allerdings könne es sein, dass das Drumherum in diesem Jahr etwas geringer ausfalle. Vielen Hersteller­n bereiten nach einer Befragung die höheren Kosten unter anderem für Energie und Rohstoffe sowie die Lieferkett­enprobleme große Sorge.

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FOTO: DANIEL LÖB/DPA Die Spielwaren­industrie hofft, dass Eltern an Weihnachte­n strahlende Kinderauge­n sehen wollen und beim Spielzeugk­auf nicht sparen.

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