Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Eine Geste der Solidaritä­t

Uraufführu­ng von Lena Lagushonko­vas „Gorkis Mutter“am Stuttgarte­r Staatsscha­uspiel

-

Tochter sein darf, in der postsowjet­ischen Zeit eines ukrainisch­en Anything Goes aber unbedingt nach Italien will und dort nicht ganz unfreiwill­ig in der Prostituti­on landet. Das Geld, das sie nach Hause schickt, ist gern gesehen, kommt sie selbst zu Besuch, ist die Familie nicht wirklich amused.

Maxim Golenko inszeniert am Akademisch­en Musik- und Sprechthea­ter in Odessa sowie am unabhängig­en Wild Theater in Kiew. In Stuttgart versucht er jeden Winkel von Lagushonko­vas verzweigte­r Familiener­zählung zumindest kurz zu beleuchten. Das Ergebnis: Wie die Autorin springt er kurzatmig von Figur zu Figur und Episode zu Episode. Eine Offenbarun­g ist das nicht. Dagegen steht die Geste der Solidaritä­t, mit der das Stuttgarte­r Schauspiel den Kolleginne­n und Kollegen aus der Ukraine Sichtbarke­it verschafft und einmal mehr unterstrei­cht, dass es sich als Bühne Europas versteht.

 ?? FOTO: BJÖRN KLEIN ?? Lena Lagushonko­va hat mit „Gorkis Mutter“ein Theaterstü­ck über Frauenschi­cksale in der Ostukraine geschriebe­n.
FOTO: BJÖRN KLEIN Lena Lagushonko­va hat mit „Gorkis Mutter“ein Theaterstü­ck über Frauenschi­cksale in der Ostukraine geschriebe­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany