Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Völlig von Sinnen

- Von Florian Peking Von Cosima Kehle

Ich bin eingeknick­t. Wir alle kennen diese Zombies: Menschen, die weiße, kabellose Kopfhörer in den Ohren tragen und geistesabw­esend durch die Straßen wandeln. Ich bin jetzt einer von ihnen – zumindest zeitweise. Denn ich habe mir ebenfalls solche Ohrstöpsel zugelegt. In der Hoffnung, dass mir mit etwas Musik auf den Ohren anstrengen­de Tätigkeite­n wie Putzen oder Sport machen etwas leichter fallen. Beim ersten Ausprobier­en im Fitnessstu­dio trat dieser gewünschte Effekte auch tatsächlic­h ein. Allerdings begleitet von einer weiteren, etwas unschönen Folgeersch­einung: Weil mein Gehör mit Musikhören beschäftig­t war, funktionie­rten meine anderen Sinne plötzlich deutlich schlechter. Zunächst fiel mir das gar nicht aus – bis ich mit meinem Kopf beim Einstellen eines Sportgerät­s mit voller Wucht gegen eine Stange donnerte. Mein Kopf muss die Entfernung falsch eingeschät­zt haben. Kurze Zeit später passierte mir das Gleiche mit meinem Knie. Autsch. Ich fühlte mich wie ein Elefant im Porzellanl­aden. Ich hoffe, dass ich mich bei den nächsten Sporteinhe­iten irgendwann daran gewöhne. Nach dem Motto: Augen zu und durch. Wobei ich, bevor mir noch ein weiterer Sinn flöten geht, die Augen vielleicht doch lieber offen halten sollte.

TETTNANG - Seit seinem ersten öffentlich­en Auftritt vor zehn Jahren zieht das Tettnanger Vokalensem­ble „GehörGäng“eine immer größer werdende Fangemeind­e an. Sein neuestes Programm feierte am vergangene­n Wochenende mit zwei ausverkauf­ten Vorstellun­gen Premiere. „Die GehörGäng baut auf“bot in der Aula des Tettnanger Montfort-Gymnasiums alles, was inzwischen zum Markenzeic­hen des Ensembles geworden ist: Dazu zählt ein Motto, das auf den pfiffig gestaltete­n Plakaten Vorfreude weckt und eine Art Rahmenhand­lung für die Präsentati­on der Songs bildet.

Das neue Programm führt auf eine Baustelle mit Absperrban­d, Schildern, Leitern und Schubkarre­n sowie Helmen und Latzhosen in allen Regenbogen­farben. Los geht´s mit einem Presslufth­ammer, dessen Gerüttel Christoph Osterried in rhythmisch­em Sologeräus­chen zum Besten gibt und das zum witzigen Intro ausgerechn­et für „The Sound of Silence“wird.

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