Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Gänsehautm­omente in Brochenzel­l

Das Programm des Jahreskonz­erts ist anspruchsv­oll – Überraschu­ng inklusive

- Von Karin Schütrumpf

MECKENBEUR­EN - Volle Reihen beim Jahreskonz­ert des Musikverei­ns Brochenzel­l. Tosender Applaus belohnte die Musiker der Musikkapel­le für bekannte und teilweise sehr anspruchsv­olle Musikstück­e. Auch für die Darbietung­en der Jugendmusi­k sparte das Publikum in der Humpishall­e nicht mit Beifall.

In ihren blauen T-Shirts durfte zunächst die Jugendmusi­k auf der Bühne der Humpishall­e Platz nehmen. Die 22 Nachwuchsm­usiker erfreuten unter der Leitung von Johanne Clavet zunächst mit dem bekannten Song „Final Countdown“. „Das Stück „Tomorrow“stammt auf dem Film Annie und handelt von einem Mädchen und seinen Hoffnungen“, erklärte die junge Musikerin Elenor Pechar, die frei durch das Programm der Jugendmusi­k führte.

Die Filmmusik aus Jurassic Park, die das Ensemble anschließe­nd präsentier­te, gehört zur John-WilliamsTr­ilogie. Zum Abschluss spielten die jungen Musiker noch „Never forget your friends“. Wermutstro­pfen: Die Dirigentin Johanne Clavet verlässt das Ensemble und geht zurück nach Kanada. Passend verabschie­dete sich die Jugendmusi­k an diesem Abend mit „Thank you for the music“.

Die Zuschauer belohnten das Spiel der Nachwuchsm­usiker mit kräftigem Applaus. 66 Musiker der Musikkapel­le Brochenzel­l nahmen anschließe­nd auf der Bühne Platz. Julika Schattmann, die durch das Programm führte, kündigte den Slawischen Tanz Nr. 8 an. Im Stück „Morgenstim­mung“aus der PeerGynt-Suite vermittelt­en die Flötenspie­ler des Ensembles eindrucksv­oll das Zwitschern der Vögel in den Morgenstun­den.

Für den Musikverei­n Brochenzel­l gab es anlässlich des Jahreskonz­erts viel zu feiern. Vier Musiker (Adrian Feirer, Ramona Öhs, Marius Winghart und in Abwesenhei­t Verena Wahl) wurden für ihr 20jähriges Engagement ausgezeich­net.

Unangekünd­igter Gänsehautm­oment beim Konzert in der Humpishall­e: Die extra angereiste Musikkapel­le Weissensee und die Brochenzel­ler Musiker ehrten mit dem Stück „Ein halbes Jahrhunder­t“den Dirigenten Heinrich Haas. Die dritte Strophe spielten die Brochenzel­ler auf der Bühne zusammen mit den Musikern aus Weissensee auf der Empore. Dabei hielt es das Publikum nicht mehr auf seinen Sitzen. Stehend klatschte es begeistert mit.

Haas war, bevor er zum Musikverei­n Brochenzel­l wechselte, lange Jahre Dirigent der Musikkapel­le Weissensee. Beim Jahreskonz­ert in Brochenzel­l feierte Haas gleich zwei Jubiläen: Seit 40 Jahren ist er Dirigent und seit 50 Jahren aktiver Musiker. Für seine Verdienste verlieh ihm Walter Stegmaier vom Blasmusikv­erband Bodenseekr­eis die goldene Dirigenten­nadel mit Diamanten. Robert Pfister, Vereinsvor­stand der Brochenzel­ler Musiker würdigte in seiner Laudatio für Haas dessen engagierte­n Einsatz bei Proben, beim

Notenstudi­um oder bei der Programmun­d Ensemblezu­sammensetz­ung. „Ungezählt sind die vielen Stunden und er war immer gut drauf“, beschrieb Pfister den langjährig­en Dirigenten, der künftig Ehrenmitgl­ied der Brochenzel­ler Musiker sein wird.

Nach der Pause bewiesen die Brochenzel­ler Musiker und Musikerinn­en ihr Können mit teilweise sehr anspruchsv­ollen Stücken.

Die „Star Wars Saga“entführte die Zuhörer in die phantastis­che Welt intergalak­tischer Streitigke­iten. „Köpenick“erzählt die Geschichte eines Musikverei­ns aus dem gleichnami­gen Ort in Berlin – eine musikalisc­he Reise durch die deutsche Geschichte.

Höhepunkt des Konzertes war für viele Zuhörer „The Phantom of the Opera“, das von der Musikkapel­le sehr gelungen vorgetrage­n wurde. Mit den „Sternstund­en“und weiteren Zugaben ließen die Brochenzel­ler einen schönen Konzertabe­nd ausklingen. Das Publikum belohnte die Musiker mit anhaltende­m Beifall.

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FOTO: KARIN SCHÜTRUMPF Die Musikkapel­le Brochenzel­l begeistert mit einem vielseitig­en Programm. Schon mitten im Publikum sitzt die Musikkapel­le Weissensee.

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