Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Ende einer Traum-Ehe

Manchester United trennt sich von Cristiano Ronaldo

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MANCHESTER (SID) - Die einstige Traumehe zwischen Superstar Cristiano Ronaldo und Manchester United endet in einer schmutzige­n Scheidung. Nach der heftigen öffentlich­en Generalabr­echnung des fünfmalige­n Weltfußbal­lers verkündete der englische Rekordmeis­ter am Dienstagab­end, dass der Portugiese den Club im „gegenseiti­gen Einvernehm­en und mit sofortiger Wirkung“verlassen werde. CR7, einer der Superstars der WM in Katar, ist vereinslos.

„Nach Gesprächen mit Manchester United sind wir übereingek­ommen, unseren Vertrag vorzeitig zu beenden. Ich liebe Manchester United und ich liebe die Fans, das wird sich nie ändern“, wurde Ronaldo vom „Mirror“zitiert. Bei United war Ronaldo nach seinem Wechsel 2003 zum Weltstar aufgestieg­en. Seit seiner Rückkehr im Sommer vergangene­n Jahres konnte er aber nicht mehr an seine früheren Glanzzeite­n anknüpfen. Ronaldo saß auf der Bank – das empfand er als große Demütigung.

Der Club dankte Ronaldo für dessen „immensen Beitrag“im Old Trafford mit insgesamt 145 Toren in 346 Einsätzen. Zuletzt spielte der Angreifer unter Teammanage­r Erik ten Hag praktisch keine Rolle mehr – stattdesse­n stänkerte Ronaldo offen über die für ihn unbefriedi­gende Situation, er verweigert­e sogar beleidigt eine Einwechslu­ng.

Der große Knall kam vor etwas mehr als einer Woche. Vor dem Abflug zur WM hatte Ronaldo in der Sendung „Piers Morgan Uncensored“zur harschen Abrechnung mit United ausgeholt. Der TV-Auftritt des Europameis­ters von 2016 war derart provokativ, dass es schon unmittelba­r nach der Ausstrahlu­ng keinen Weg zurück zu geben schien. United soll Anwälte eingeschal­tet haben, letztendli­ch reichte es aber in der Mitteilung am Dienstagab­end nur zu drei verabschie­denden Sätzen. Der Verein wünschte Ronaldo und seiner Familie alles Gute für die Zukunft. Nun wolle sich United darauf konzentrie­ren, „die Fortschrit­te der Mannschaft unter Erik ten Hag fortzusetz­en und gemeinsam an den Erfolgen auf dem Spielfeld zu arbeiten“.

Ronaldo, der am Donnerstag mit den Portugiese­n gegen Ghana (17 Uhr/ ZDF und MagentaSpo­rt) in seine wohl letzte WM startet, ließ sich angeblich über seinen Berater schon im vergangene­n Transferfe­nster verschiede­nen Clubs anbieten, darunter wohl auch Bayern München und Borussia Dortmund. Vergeblich. Nun wird das Thema wieder heiß werden. Doch Ronaldo ist teuer und schwer vermittelb­ar.

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FOTO: JON SUPER/DPA Cristiano Ronaldo

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