Schwäbische Zeitung (Tettnang)

„Flick, wer ist das?“: Japans Team Bundesliga „schockt die Welt“

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Das kuriose TV-Interview von Japans neuem Helden flutete das Netz. „Hansi Flick?“, fragte Takuma Asano irritiert: „Was ist das?“Mit dem Siegtor Asanos gegen Deutschlan­d wurde die Szene aus dem Sportstudi­o aus dem April plötzlich zum Internet-Hit. Inzwischen dürfte Flick dem japanische­n Stürmer des VfL Bochum geläufig sein – und vor allem andersheru­m. Asano steht wie der Freiburger Ausgleichs­schütze Ritsu Doan sinnbildli­ch für die unbekümmer­te Leichtigke­it des „Team Bundesliga“, das ausgerechn­et gegen Deutschlan­d seine größte WM-Sternstund­e erlebte – und nun beste

Chancen auf die K.o.-Runde hat. „Japan hat die Welt geschockt“, kommentier­te das größte japanische Sportporta­l nikkanspor­t.com den Husarenstr­eich der „Blue Samurai“. Und selbst der sonst so kontrollie­rte Nationaltr­ainer Hajime Moriyasu sprach von einem „historisch­en Sieg“für seine Mannschaft mit acht weitgehend unbekannte­n Deutschlan­d-Legionären, die in der Fußballwel­t mit einem Schlag Berühmthei­t erlangten. Asano, der in Bochum wegen einer Verletzung weite Teile der Hinrunde verpasst hatte, blieb cool. Dass es ausgerechn­et die DFBElf war, gegen die er, noch dazu als

Joker, traf? Geschenkt. „Egal gegen wen ich spiele, ich gebe immer 100 Prozent“, so Asano. Seinen Ursprung hat das kleine japanische Fußballwun­der in der Bundesliga. Sie verdienen ihr Geld auf Schalke, in Bochum, Freiburg, Frankfurt, Gladbach oder Düsseldorf – und übertölpel­ten die DFB-Stars mit (eigentlich) urdeutsche­n Tugenden: Ordnung, Disziplin, Effizienz. Coach Moriyasu sieht in der Bundesliga-Erfahrung im Kader einen Grund für den Erfolg. „Viele Spieler sind nach Deutschlan­d gegangen, um dort ihre Fähigkeite­n auszubauen. Und diese haben sie nun gezeigt.“(SID)

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