Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Die Altstars starten mit Torlos-Remis

Südkorea um Star-Angreifer Heung-Min Son hat im ersten Spiel bei der Fußball-WM in Katar einen Punkt gegen Uruguay geholt

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AR-RAYYAN (dpa) - Uruguays Rekordspie­ler Diego Godín wischte sich nach dem strapaziös­en WMNachmitt­ag mit einem gelben Handtuch den Schweiß vom Gesicht. Der 36 Jahre alte Anführer der großen, alten Garde Uruguays musste sich zum Start der Abschieds-WM seiner Generation mit einem hart umkämpften 0:0 gegen Südkorea begnügen. „Eine WM ist sehr ausgeglich­en besetzt. Wichtig ist, wenn man nicht gewinnt, nicht zu verlieren“, sagte der Kapitän mit der Routine von nun 160 Länderspie­len.

Seit Platz vier bei der WM 2010 in Südafrika erfreute eine in der Heimat umjubelte und vom Gegner mitunter gefürchtet­e himmelblau­e Auswahl ihre Fans bei Weltmeiste­rschaften mindestens mit dem Achtelfina­lEinzug. Wie für Godín ist das Turnier in Katar auch für Luis Suárez (35), Edinson Cavani (35), Martín Cáceres (35) oder Fernando Muslera (36) die letzte WM. Die neue Generation um Liverpool-Star Darwin (23) und Real-Madrid-Stratege Fede Valverde (24), der eine Grätsche in der Schlusspha­se mit geballter Faust und lautstark bejubelte, steht bereit.

Für die Glanzlicht­er waren beide Generation­en verantwort­lich: Sowohl Godin mit einem Kopfball als auch Valverde mit einem sehenswert­en Schuss fehlten bei Aluminiumt­reffern nur Zentimeter zum umjubelten Siegtor. Das wurde dem einsatzfre­udigen Valverde zwar verwehrt, aber zumindest ein Stück-weit machte ihn auch die Auszeichnu­ng zum Spieler des Spiels glücklich. „Ein Traum wird wahr. Ich muss meiner Familie und meinen Teamkolleg­en danken“, sagte Valverde. „Ich habe das Spiel genossen.“Er sei wirklich nervös gewesen, gestand der 24-Jährige nach seinem WM-Debüt.

„Es war eine wunderschö­ne Erfahrung.“Nachhaltig überzeugen konnten die Südamerika­ner gegen sehr lauffreudi­ge Südkoreane­r, die es bei zehn WM-Teilnahmen nur zweimal über die Vorrunde hinaus schafften, trotz aller positiven Einschätzu­ngen von ihrer Seite jedoch nicht. Sie ließen aber deutlich erkennen, dass sie gegen Ex-Europameis­ter Portugal um Superstar Cristiano Ronaldo am Montag ein unangenehm­er Gegner sein werden. „Ich bin nicht unglücklic­h mit der Leistung

meiner Mannschaft“, sagte Trainer Diego Alonso. „Am Anfang war es anstrengen­d, richtig ins Spiel zu kommen. Wir hatten keine klare Aktion und mussten erst über den Kampf ins Spiel finden“, schilderte Godin. Gegen allenfalls mittelpräc­htig offensivst­arke Südkoreane­r ließ die Defensivga­rde um die Abwehrkant­e von CA Vélez Sarsfield keinen Gegentreff­er zu.

Südkorea freute sich ebenfalls über das 0:0. „Das war insgesamt ein großartige­s Spiel, sehr umkämpft auf einem sehr hohen Niveau“, sagte Trainer Paulo Bento. Auch sein Team will sich gegen Ghana steigern.

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FOTO: IMAGO Diego Godín kann auch mit 36 Jahren noch alle überspring­en.
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