Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Der Titeltraum platzt früh

EHC schafft in der Champions League kein Comeback

- Von Martin Moravec und Susan Dobias

ZUG/MÜNCHEN (dpa) - Frustriert glitten die Münchner Eishockeys­tars vom Eis. Der Titeltraum der Mannschaft von Trainer Don Jackson platzte schon im Achtelfina­le. Der EHC Red Bull München scheiterte in der Champions League krachend am Schweizer Spitzentea­m EV Zug. Nach einer 1:5-Niederlage im Hinspiel vor heimischem Publikum unterlag der deutsche Vize-Meister am Mittwochab­end bei den Eidgenosse­n mit demselben Ergebnis.

„Wir sind enttäuscht“, räumte Jackson ein. Zug sei aber einfach das bessere Team gewesen. „Wir werden zurückkomm­en“, kündigte der Münchner Coach trotzig an. Noch im Sommer hatte der ehemalige NHLProfi den Champions-League-Triumph als Ziel formuliert. „In der Saison 2018/19 haben wir den Titelgewin­n nur knapp verpasst. Auch in diesem Jahr waren wir nah dran, das hat uns enormes Selbstvert­rauen gegeben. Diesmal wollen wir den Pokal nach Hause holen“, so Jackson.

Allerdings bewiesen die Schweizer diesmal ihre ganze Klasse. Für die Münchner war die Hypothek aus der ersten Begegnung am Ende zu groß. Als Gregory Hofmann nach nur 49 Sekunden für die Hausherren traf, ging zunächst kaum noch etwas bei den Bayern. „Psychisch hat das die Luft bei ihnen rausgelass­en“, befand der Zuger Trainer Dan Tangnes. Zug drängte den EHC, bei dem Nationalto­rwart Mathias Niederberg­er nach überstande­ner Verletzung­spause zurück war, danach permanent in die Defensive.

Ben Smith (12.) gelang in der Folge zwar der zwischenze­itliche Ausgleich. Die Schweizer nutzten gegen die Münchner, die das Risiko im zweiten Drittel deutlich erhöhen mussten, dann eiskalt ihre Chancen aus. Dario Allenspach (24.), Fabrice Herzog (30.), Samuel Kreis (34.) und Yannick Zehnder (47.) schossen den Schweizer Meister ins Viertelfin­ale. „Ich bin wirklich stolz auf die Mannschaft“, lobte Tangnes seine Spieler.

Zuvor waren bereits die Grizzlys Wolfsburg und die Straubing Tigers in der ersten K.o.-Runde ausgeschie­den. Vor allem für die Straubinge­r war die erste Champions-LeagueTeil­nahme jedoch ein Lernprozes­s auf höchster Ebene. „Wir haben alles gegen ein Weltklasse­team gegeben“, sagte Trainer Tom Pokel nach dem 2:3 im Rückspiel gegen CHL-Rekordcham­pion Frölunda HC. Das Hinspiel hatten die Schweden klar mit 4:0 gewonnen. „Wir haben eine Menge gelernt. Wir wollten auf der internatio­nalen Szene einen Fußabdruck hinterlass­en und wir haben das auch geschafft“, sagte Pokel.*

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FOTO: IMAGO Der EHC Red Bull München (helle Trikots) scheitert am EV Zug.

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