Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Der Titeltraum platzt früh
EHC schafft in der Champions League kein Comeback
ZUG/MÜNCHEN (dpa) - Frustriert glitten die Münchner Eishockeystars vom Eis. Der Titeltraum der Mannschaft von Trainer Don Jackson platzte schon im Achtelfinale. Der EHC Red Bull München scheiterte in der Champions League krachend am Schweizer Spitzenteam EV Zug. Nach einer 1:5-Niederlage im Hinspiel vor heimischem Publikum unterlag der deutsche Vize-Meister am Mittwochabend bei den Eidgenossen mit demselben Ergebnis.
„Wir sind enttäuscht“, räumte Jackson ein. Zug sei aber einfach das bessere Team gewesen. „Wir werden zurückkommen“, kündigte der Münchner Coach trotzig an. Noch im Sommer hatte der ehemalige NHLProfi den Champions-League-Triumph als Ziel formuliert. „In der Saison 2018/19 haben wir den Titelgewinn nur knapp verpasst. Auch in diesem Jahr waren wir nah dran, das hat uns enormes Selbstvertrauen gegeben. Diesmal wollen wir den Pokal nach Hause holen“, so Jackson.
Allerdings bewiesen die Schweizer diesmal ihre ganze Klasse. Für die Münchner war die Hypothek aus der ersten Begegnung am Ende zu groß. Als Gregory Hofmann nach nur 49 Sekunden für die Hausherren traf, ging zunächst kaum noch etwas bei den Bayern. „Psychisch hat das die Luft bei ihnen rausgelassen“, befand der Zuger Trainer Dan Tangnes. Zug drängte den EHC, bei dem Nationaltorwart Mathias Niederberger nach überstandener Verletzungspause zurück war, danach permanent in die Defensive.
Ben Smith (12.) gelang in der Folge zwar der zwischenzeitliche Ausgleich. Die Schweizer nutzten gegen die Münchner, die das Risiko im zweiten Drittel deutlich erhöhen mussten, dann eiskalt ihre Chancen aus. Dario Allenspach (24.), Fabrice Herzog (30.), Samuel Kreis (34.) und Yannick Zehnder (47.) schossen den Schweizer Meister ins Viertelfinale. „Ich bin wirklich stolz auf die Mannschaft“, lobte Tangnes seine Spieler.
Zuvor waren bereits die Grizzlys Wolfsburg und die Straubing Tigers in der ersten K.o.-Runde ausgeschieden. Vor allem für die Straubinger war die erste Champions-LeagueTeilnahme jedoch ein Lernprozess auf höchster Ebene. „Wir haben alles gegen ein Weltklasseteam gegeben“, sagte Trainer Tom Pokel nach dem 2:3 im Rückspiel gegen CHL-Rekordchampion Frölunda HC. Das Hinspiel hatten die Schweden klar mit 4:0 gewonnen. „Wir haben eine Menge gelernt. Wir wollten auf der internationalen Szene einen Fußabdruck hinterlassen und wir haben das auch geschafft“, sagte Pokel.*