Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Vettel entdeckt das Alphorn

Formel-1-Rentner bleibt aktiv und sieht die Grenzen

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MÜNCHEN (dpa) - Sebastian Vettel hat in seiner Freizeit das Alphorn für sich entdeckt. „Ich finde das sehr spannend, viele neue Dinge auszuprobi­eren“, sagte der viermalige Formel-1-Weltmeiste­r im Podcast „Sinneswand­el“am Donnerstag. Sein Talent scheine aber bei dem Blasinstru­ment „doch eher begrenzt“. Vettel wünscht sich künftig den Mut, all „dem nachzugehe­n und Raum zu geben, egal, was es sein mag und egal, was andere Leute davon halten oder darüber denken.“

Der 35-Jährige hat am Sonntag beim Grand Prix von Abu Dhabi seine Karriere nach 16 Jahren in der Motorsport-Königsklas­se beendet. Künftig will er mehr Zeit mit seiner Frau und den drei Kindern verbringen. Der Aston-Martin-Pilot will gleichzeit­ig Projekte zur Nachhaltig­keit voranbring­en und sich weiter kritisch zu Versäumnis­sen äußern.

„Im Moment weiß ich nicht, was die genaue Antwort ist oder wie ich es genau ausdrücken soll, weil ich noch keinen konkreten Plan habe. Aber ich glaube, dass ich die letzten Jahre schon sehr viel Spaß daran hatte, mich einzubring­en, meine Meinung zu äußern, wenn ich das Gefühl hatte, dass es hilft“, sagte Vettel. „Ich kann mir schon vorstellen, in Zukunft da weiter anzusetzen.“

Vettel freut sich nun auf die neugewonne­ne Freizeit abseits der Rennstreck­e. „Es gibt so viele Dinge, die mir so viel bedeuten können. Ob sie dann die gleiche Strahlkraf­t nach außen haben? Wahrschein­lich nicht.

Dass ich morgen was finde, in dem ich genauso gut bin wie im Motorsport oder als Rennfahrer? Wahrschein­lich nicht“, räumte der Hesse ein. „Worauf ich mich am meisten freue, ist erst mal, einfach die Zeit zu haben, für zu Hause, für die ganzen Dinge, die Bücher, die liegengebl­ieben sind, die Dinge, die sich zu Hause alle angestaut haben, einfach Zeit mit den Kindern zu verbringen.“

Dass das nicht seine „zentrale Aufgabe“für die nächsten 35 Jahre sein könne, sei ihm selber auch klar. „Es ist nicht so, dass ich sage: Jetzt bin ich Helikopter­vater, und jeden Tag kreise ich um die Kinder. Im Gegenteil, ich möchte, dass sie ihre eigenen Erfahrunge­n machen und auf eigenen Füßen stehen und ihre Fehler machen können“, erzählte Vettel.

„Es gibt so viele Dinge, die mir so viel bedeuten können.“Sebastian Vettel

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FOTO: DPA Freut sich auf ein Leben nach der Formel 1: Sebastian Vettel.

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