Schwäbische Zeitung (Tettnang)
„Ein Schlag ins Gesicht aller Verbraucher“
Zu „Elektrisierende Preise“(22. November):
Wir haben uns bereits 2008 bei der Kernsanierung unseres Altbaus für eine Wärmepumpe entschieden und waren damals eher Exoten. Die bewusste Anschaffung der gegenüber Öl- beziehungsweise Gasheizung teureren Heizungstechnik war unser Beitrag für den Klimaschutz und gegen fossile Energieträger.
Nun schlägt zum 1. Januar 2023 der Stromanbieter mit einer Preissteigerung von 76 Prozent (!) für unsere fünfköpfige Familie dem Fass den Boden raus. Die geplante Strompreisbremse mit 40 Cent pro Kilowattstunde ist ein Schlag ins Gesicht aller Verbraucher. Wir bekommen nun die Rechnung serviert für die verpfuschte Energiewende unter der Ära Merkel (und der amtierenden SPD).
Die immer als goldene Dekade beschriebenen Jahrzehnte entpuppen sich als Mogelpackung, bei der unser Wohlstand und unser Wachstum auf der Grundlage billiger Energie und der Ausbeutung der Erde fußte. Und was machen wir: Alle sollen künftig mit strombetriebenen Wärmepumpen heizen und Elektroautos fahren. Doch das Chaos in der Energiepolitik geht weiter. Wie soll das funktionieren?
Michael Feirle