Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Die Revanche verhindern
VfB Friedrichshafen trifft in der Fußball-Landesliga auf den SV Oberzell
FRIEDRICHSHAFEN - 1:3 gegen den VfB Friedrichshafen, 1:3 gegen den FV Ravensburg II und 0:3 gegen den TSV Eschach: Die Fußballer des SV Oberzell sind in der bisherigen Landesligasaison noch ohne Punkt in den Derbys. Diese Bilanz möchte der Aufsteiger gerne am Samstag aufpolieren. Im Zeppelinstadion steht das Rückspiel beim form- und heimstarken VfB Friedrichshafen an. Spielbeginn ist um 14.30 Uhr.
Es ist das erste Spiel in der Rückrunde, für die sich Oberzell viel vorgenommen hat. „Wir wollen mehr Punkte als in der Vorrunde holen“, betont SV-Trainer Thomas Gadek. Zu knacken ist die Marke von 22 Punkten, was im Abstiegskampf auch nötig sein könnte. Der Aufsteiger hat sich schon einen größeren Abstand auf fünf Mannschaften (Ostrach, Trillfingen, Nusplingen, Ehingen, Dotternhausen, Eschach) erspielt, aber es könnten bis zu sieben Teams runtergehen. „Wir sehen Verbesserungspotenzial und wollen es umsetzen“, ist Gadek von Steigerungsmöglichkeiten überzeugt. Angesichts der Umstände ist er bisher dennoch zufrieden. „Die Vorrunde war geprägt von Verletzungen, Ausfällen und diversen Sperren. Unter anderem hat uns Torwart Moritz Harting drei Viertel der Saison gefehlt“, meint Gadek, der über eine Tatsache stolz ist: „Wenn es notwendig war, haben wir auch gepunktet.“
Und so geht Oberzell im Kampf um den Klassenerhalt mit einer guten Ausgangsposition in die Rückrunde und hat alle Chancen, sich souverän ein weiteres Jahr in der Landesliga zu sichern. Auf diesem Weg soll zudem noch der eine oder andere Punkt in den Derbys herausspringen. Das nimmt sich Oberzell am Samstag gegen Friedrichshafen auch vor, wenngleich sich alle der Schwere der Aufgabe bewusst sind. „Die Häfler sind haushoher Favorit“, so Gadek. Zum einen begründet er das mit dem Gegner, den er überall gut besetzt sieht. Offensiv bringen die Spieler des VfB sehr viel Tempo mit. Gerade Elezi habe „unfassbar Geschwindigkeit im Schuh“, analysiert Gadek. Hinten sorgen erfahrene Spieler wie Stephan Steinhauser für eine gewisse Stabilität. Zum anderen gibt es einige Kader-Fragezeichen bei Oberzell: Nicolas Fink, Andreas
Kalteis sowie Nikolas Deutelmoser sind fraglich. Gadek glaubt trotzdem an Zählbares. „Ein Derby hat eigene Gesetze und ich hoffe auch auf eine gute Unterstützung unserer Fans“, sagt der SV-Trainer, der heiß auf eine Revanche ist: „Den ,Derbysieger’-Jubel vom VfB im Hinspiel hat man immer noch im Bauch und in den Ohren.“Bei der 1:3-Auftaktniederlage hätte der SV aufgrund guter Chancen im zweiten Durchgang zwingend mindestens einen Punkt holen müssen, diesmal wollen die Oberzeller cleverer sein.
Friedrichshafen hat natürlich etwas gegen eine Revanche. Im Heimspiel gegen Oberzell möchte der VfB seinen Erfolgslauf weiter fortsetzen. In den vergangenen sieben Spielen gab es keine einzige Niederlage und insgesamt starke 17 Zähler. Vor allem im Zeppelinstadion läuft es richtig gut: Aus neun Begegnungen sammelten die Häfler 22 Punkte, nur der FC Mengen (24) hat noch mehr Heimzähler geholt. Belohnt wurde das mit dem Sprung auf Rang drei, der VfB ist dick oben mit dabei. An der Seitenlinie fehlt wohl Giovanni Rizzo: Friedrichshafens Cheftrainer könnte das Spiel krankheitsbedingt verpassen. Die Leitung übernimmt deshalb wahrscheinlich Co-Trainer Oliver Senkbeil. Verzichten müssen die Häfler zudem auf Kapitän Marian Pfluger, der verletzt bis Jahresende ausfällt. Aber dem VfB gelang es zuletzt sehr gut, Ausfälle zu kompensieren, und das soll aus Häfler Sicht auch im Derby gegen Oberzell wieder so sein.