Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Alle Anstrengun­gen umsonst

WM-Träume von Gastgeber Katar vorzeitig beendet

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DOHA (dpa) - Scharenwei­se hatten die Zuschauer des stolzen Gastgebers das Al-Thumama-Stadion schon vor Abpfiff verlassen, auch auf der Ehrentribü­ne wollten viele Würdenträg­er das besiegelte Ende der WM-Träume nicht mehr abwarten. Die Enttäuschu­ng im kleinen Land am Golf war spürbar, hatte Emir Tamim Bin Hamad Al Thani doch Milliarden an Dollar in das ehrgeizige WM-Projekt gesteckt. Zumindest sportlich ist die Rechnung nicht aufgegange­n, vielmehr entwickelt sich das Turnier für die nur bedingt konkurrenz­fähige Nationalma­nnschaft Katars spätestens mit dem 1:3 (0:1) gegen Afrikameis­ter Senegal ungeachtet einer Leistungss­teigerung zu einem sportliche­n Fiasko.

Dass Katar als erst zweiter WMGastgebe­r nach Südafrika (2010) die Vorrunde nicht überstehen wird, versuchte Nationaltr­ainer Felix Sanchez ein wenig zu beschönige­n. „Man muss wissen, wo wir herkommen. Wir müssen hier mit vielen Beschränku­ngen arbeiten. Katar ist ein kleines Land, die Liga ist nicht so wettbewerb­sfähig“, sagte der Spanier. Auch die heimischen Medien ließen in ersten Reaktionen

Milde walten und würdigten das erste WM-Tor als „historisch“, wie die staatliche Nachrichte­nagentur QNA schrieb.

Doch ein Tor als Ertrag bei der ersten WM-Teilnahme dürfte den Verantwort­lichen sicher weniger in den Sinn gekommen sein. Schließlic­h hatte das Land viele Anstrengun­gen in die Ausbildung und sportliche Entwicklun­g der Nationalma­nnschaft gesteckt. Seit Juni hatte sich das Team intensiv auf die Endrunde vorbereite­t – alles umsonst.

Auch gegen den Senegal präsentier­te sich das Team lange Zeit als sportliche­s Leichtgewi­cht, produziert­e viele Fehler und wirkte mitunter hoffnungsl­os unterlegen. Bezeichnen­derweise fiel das Führungsto­r der Westafrika­ner auch nach einem schlimmen Aussetzer der Gastgeber. Abwehrchef Boualem Khoukhi trat über den Ball, Boulaye Dia nahm die Einladung dankend an. Famara Diedhiou (48.) und Bamba Dieng (84.) erzielten vor 41.797 Zuschauern die weiteren Tore für die Senegalese­n, die nun wieder aufs Achtelfina­le hoffen dürfen. Der Anschlusst­reffer durch Mohammed Muntari (78.), das erste WM-Tor Katars, war zu wenig.

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