Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Den Schlüssel nicht gefunden

England schwächelt gegen USA - Thriller ums Achtelfina­le

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AL-CHAUR (SID) - Gareth Southgate legte die Stirn in Falten, als die englischen Fans nach der müden Nullnummer gegen die USA auf der Tribüne pfiffen. Harry Kane schlich mit hängendem Kopf vom Platz. „Das war nicht unsere beste Leistung, wir haben einfach nicht den Schlüssel gefunden“, sagte der Kapitän der Three Lions nach dem 0:0 und dem verpassten vorzeitige­n Einzug ins Achtelfina­le. Während Kane und Co. vier Tage nach dem furiosen 6:2 gegen Iran vieles vermissen ließen, hätten Christian Pulisic und Co. die Sensation verdient gehabt – doch die US-Boys nutzten ihre Chancen nicht.

Damit kommt es am Dienstag in Gruppe B zu einem Thriller im Kampf ums Achtelfina­le: Alle vier Teams haben Chancen. Selbst England muss im „Battle of Britain“gegen Wales noch zittern, die USA bekommen es mit Iran zu tun. „Unsere Position in der Gruppe ist trotzdem gut“, sagte Kane. Doch freuen können sich die Engländer über ihren Rekord nicht: Die Three Lions sind nun alleiniger Remis-König bei Weltmeiste­rschaften, zum 22. Mal spielten sie Unentschie­den.

Während in der Heimat der Bogen über dem Wembley-Stadion in London in den Regenbogen-Farben leuchtete, strahlte die Southgate-Elf vor 68.463 Zuschauern kaum Glanz aus. Zwar hatte Kapitän Harry Kane die erste gute Möglichkei­t des Spiels (10.), doch insgesamt ließen es die Engländer trotz ihrer so stark besetzten Offensive sehr gemächlich angehen. Es fehlte an Tempo und Spielwitz, um die gut organisier­te Defensive des Underdogs unter Druck zu setzen.

Und die USA versteckte­n sich keinesfall­s. Über den ehemaligen Dortmunder Pulisic sowie Timothy Weah, dessen Vater George, Fußball-Idol und Präsident Liberias, auf der Tribüne zuschaute, ging es nach Ballgewinn­en immer wieder schnell nach vorne. Weston McKennie (26.) und Pulisic, der in der 33. Minute die Latte traf, ließen die Fans von einem ähnlichen Coup wie 1950 träumen, als der damalige Fußball-Zwerg USA den Engländern eine unvergesse­ne WM-Schmach zufügte. So schlimm kam es für den Favoriten dieses Mal nicht, aber das 0:0 war doch ein Stimmungsd­ämpfer

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