Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Nachhaltige Weihnachtszeit
Bald kommt das Weihnachtsfest und mit ihm Tonnen an Verpackungsmüll, ungeliebten Geschenken und aus den Fenstern fliegenden Weihnachtsbäumen. Dabei dürfen wir beim Fest der Liebe die Liebe zu unserer Umwelt nicht vergessen. Deshalb hier ein paar Tipps, wie sich das Fest nachhaltiger gestalten lässt:
Schon in der Vorweihnachtszeit nachhaltig denken: Wie wäre es mit selbst gemachter Deko aus Orangenscheiben, selbst gesammelten Tannenzapfen, Kerzen aus Wachsresten, Zimtstangen, Nüssen und Tannenzweigen?
Nachhaltig schenken: Gebrauchsgegenstände oder Verwertbares schenken, vielleicht sogar selbst gemacht? Auch Gebrauchtes zu schenken, ist nicht schlimm. Gemeinsame Ausflüge schenken statt materieller Dinge, denn Erinnerungen gehen nicht kaputt.
Umweltbewusst einpacken: Ob in einem bemalten Schuhkarton, einem Obstkörbchen, in ein Geschirrtuch oder Schal eingewickelt oder in Packpapier aus Verpackungsmaterial mit bereits vorhandenen Schleifen und Bändern umwickelt – der Inhalt bleibt derselbe und Auspacken macht genauso viel Spaß.
Mal keinen Baum fällen: Wie wäre es mit einem Weihnachtsbaum zum Aufhängen aus Ästen und Schnüren? Der kann genauso schön geschmückt und sogar im nächsten Jahr wiederverwendet werden.
Mehr Tipps und Rezepte unter www.viele-kleine-dinge.de
Wer eine Reise nach Südafrika plant, denkt wohl an Löwen und Elefanten, menschenleere Strände und guten Wein. Dass die Gegend um die Touristenmetropole Kapstadt auch zu den weltweit außergewöhnlichsten Pflanzenregionen gehört, weiß kaum jemand. Michael Lutzeyer will das nun ändern. Der deutsche Unternehmer hat das erste sogenannte Florilegium Afrikas geschaffen.
In einer Kunstgalerie auf seinem privaten Naturreservat Grootbos stellt er 124 botanische Kunstillustrationen seltener, gefährdeter oder endemischer Pflanzenarten aus. Dafür hat Lutzeyer 44 renommierte Künstler aus aller Welt eingeflogen – aus Japan, Südkorea, Italien, den Niederlanden, Brasilien und England sowie zwei Deutsche, Verena Redmann und Andreas Hentrich.
Jeder Maler hat vor Ort eine oder mehrere Pflanzen ausgewählt und detailliert abgebildet. Zu jeder wissenschaftlich genauen Illustration gehört eine zweite, die die Bestäuber der jeweiligen Pflanze zeigt. „Das Florilegium hebt nicht nur die einzigartige Vielfalt der Cape-Flora hervor, sondern lenkt die Aufmerksamkeit auf das empfindliche Gleichgewicht und die komplexe Beziehung zwischen der Umwelt, den Pflanzen und ihren Bestäubern“, erklärt Lutzeyer.
Es gibt nur etwa ein Dutzend Florilegien weltweit – also Anthologien oder Sammlungen botanischer Illustrationen: viele davon in Großbritannien, mit König Charles III. als großem Liebhaber und Unterstützer. Berühmt ist vor allem das von Charles veranlasste Highgrove-Florilegium, das die Pflanzen im Garten seiner privaten Residenz in Gloucestershire dokumentiert. Vor vier Jahren beauftragte der heutige König außerdem Dutzende botanische Wassermalereien, um die Flora im rumänischen Transsylvanien aufzuzeichnen, in das sich Charles auf einer Reise vor etwa 20 Jahren verliebte.
König Charles und Michael Lutzeyer verbindet die Liebe zur Natur. Doch da hören die Gemeinsamkeiten wahrscheinlich schon auf. Charles gilt als introvertiert. Lutzeyer ist ein charmanter Macher voller Lebensfreude und einer Begeisterung, die andere leicht mitreißt – ein Träumer mit dem Kopf in den Wolken, doch gleichzeitig erfolgreicher Unternehmergeist, fest verankert im Kommerz. So jemanden braucht es vielleicht auch, um für den Fynbos Werbung zu machen.
Denn die Pflanzenart, die in der Landessprache Afrikaans „feiner Busch“bedeutet, ist nicht unbedingt die attraktivste, zumindest auf den ersten Blick. Es handelt sich vor allem um Hartlaubgewächse mit oft kleinen ledrigen Blättern. Mehr als 1700 der etwa 8500 Fynbos-Arten sind nach Angaben des Südafrikanischen Biodiversität-Instituts SANBI vom Aussterben bedroht, stark gefährdet oder gefährdet. Darauf will Lutzeyer aufmerksam machen. „Wie