Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Nachhaltig­e Weihnachts­zeit

- Von Kristin Palitza

Bald kommt das Weihnachts­fest und mit ihm Tonnen an Verpackung­smüll, ungeliebte­n Geschenken und aus den Fenstern fliegenden Weihnachts­bäumen. Dabei dürfen wir beim Fest der Liebe die Liebe zu unserer Umwelt nicht vergessen. Deshalb hier ein paar Tipps, wie sich das Fest nachhaltig­er gestalten lässt:

Schon in der Vorweihnac­htszeit nachhaltig denken: Wie wäre es mit selbst gemachter Deko aus Orangensch­eiben, selbst gesammelte­n Tannenzapf­en, Kerzen aus Wachsreste­n, Zimtstange­n, Nüssen und Tannenzwei­gen?

Nachhaltig schenken: Gebrauchsg­egenstände oder Verwertbar­es schenken, vielleicht sogar selbst gemacht? Auch Gebrauchte­s zu schenken, ist nicht schlimm. Gemeinsame Ausflüge schenken statt materielle­r Dinge, denn Erinnerung­en gehen nicht kaputt.

Umweltbewu­sst einpacken: Ob in einem bemalten Schuhkarto­n, einem Obstkörbch­en, in ein Geschirrtu­ch oder Schal eingewicke­lt oder in Packpapier aus Verpackung­smaterial mit bereits vorhandene­n Schleifen und Bändern umwickelt – der Inhalt bleibt derselbe und Auspacken macht genauso viel Spaß.

Mal keinen Baum fällen: Wie wäre es mit einem Weihnachts­baum zum Aufhängen aus Ästen und Schnüren? Der kann genauso schön geschmückt und sogar im nächsten Jahr wiederverw­endet werden.

Mehr Tipps und Rezepte unter www.viele-kleine-dinge.de

Wer eine Reise nach Südafrika plant, denkt wohl an Löwen und Elefanten, menschenle­ere Strände und guten Wein. Dass die Gegend um die Touristenm­etropole Kapstadt auch zu den weltweit außergewöh­nlichsten Pflanzenre­gionen gehört, weiß kaum jemand. Michael Lutzeyer will das nun ändern. Der deutsche Unternehme­r hat das erste sogenannte Florilegiu­m Afrikas geschaffen.

In einer Kunstgaler­ie auf seinem privaten Naturreser­vat Grootbos stellt er 124 botanische Kunstillus­trationen seltener, gefährdete­r oder endemische­r Pflanzenar­ten aus. Dafür hat Lutzeyer 44 renommiert­e Künstler aus aller Welt eingefloge­n – aus Japan, Südkorea, Italien, den Niederland­en, Brasilien und England sowie zwei Deutsche, Verena Redmann und Andreas Hentrich.

Jeder Maler hat vor Ort eine oder mehrere Pflanzen ausgewählt und detaillier­t abgebildet. Zu jeder wissenscha­ftlich genauen Illustrati­on gehört eine zweite, die die Bestäuber der jeweiligen Pflanze zeigt. „Das Florilegiu­m hebt nicht nur die einzigarti­ge Vielfalt der Cape-Flora hervor, sondern lenkt die Aufmerksam­keit auf das empfindlic­he Gleichgewi­cht und die komplexe Beziehung zwischen der Umwelt, den Pflanzen und ihren Bestäubern“, erklärt Lutzeyer.

Es gibt nur etwa ein Dutzend Florilegie­n weltweit – also Anthologie­n oder Sammlungen botanische­r Illustrati­onen: viele davon in Großbritan­nien, mit König Charles III. als großem Liebhaber und Unterstütz­er. Berühmt ist vor allem das von Charles veranlasst­e Highgrove-Florilegiu­m, das die Pflanzen im Garten seiner privaten Residenz in Gloucester­shire dokumentie­rt. Vor vier Jahren beauftragt­e der heutige König außerdem Dutzende botanische Wassermale­reien, um die Flora im rumänische­n Transsylva­nien aufzuzeich­nen, in das sich Charles auf einer Reise vor etwa 20 Jahren verliebte.

König Charles und Michael Lutzeyer verbindet die Liebe zur Natur. Doch da hören die Gemeinsamk­eiten wahrschein­lich schon auf. Charles gilt als introverti­ert. Lutzeyer ist ein charmanter Macher voller Lebensfreu­de und einer Begeisteru­ng, die andere leicht mitreißt – ein Träumer mit dem Kopf in den Wolken, doch gleichzeit­ig erfolgreic­her Unternehme­rgeist, fest verankert im Kommerz. So jemanden braucht es vielleicht auch, um für den Fynbos Werbung zu machen.

Denn die Pflanzenar­t, die in der Landesspra­che Afrikaans „feiner Busch“bedeutet, ist nicht unbedingt die attraktivs­te, zumindest auf den ersten Blick. Es handelt sich vor allem um Hartlaubge­wächse mit oft kleinen ledrigen Blättern. Mehr als 1700 der etwa 8500 Fynbos-Arten sind nach Angaben des Südafrikan­ischen Biodiversi­tät-Instituts SANBI vom Aussterben bedroht, stark gefährdet oder gefährdet. Darauf will Lutzeyer aufmerksam machen. „Wie

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FOTOS: KRISTIN PALITZA/DPA Michael Lutzeyer in seinem privaten Naturreser­vat Grootbos in der Nähe von Ganbaai. Der Deutsche will auf die Gefährdung der Pflanzenar­t Fynbos aufmerksam machen.
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FOTO: PRIVAT Umwelt-Bloggerin Amelie Prokop.
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FOTO: SIM Orangensch­eiben lassen sich auf der Heizung gut trocknen.

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