Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Auch Menschen mit wenig Geld sind Teil der Gesellscha­ft

Neues Projekt im Mehrgenera­tionenhaus Markdorf – Start ist am 9. Dezember

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MARKDORF (bw) - Die Verantwort­lichen im Mehrgenera­tionenhaus (MGH) starten derzeit ein neues Projekt. Unter der Überschrif­t „Dabei – Demokratie Armut Beteiligun­g Empowermen­t (Befähigen) Impulse“sollen Menschen angesproch­en werden, die aufgrund ihrer finanziell­en Lage kaum oder gar nicht mehr am gesellscha­ftlichen Leben teilnehmen können.

Das erste Treffen ist am Freitag, 9. Dezember ab 15 Uhr im MGH. Eingeladen sind alle Betroffene­n und Menschen, die sich einbringen wollen. Der Auftrag des MGH ist es, aktuelle gesellscha­ftliche Herausford­erungen frühzeitig zu erkennen und Angebote dafür zu schaffen. Das sei der Kernauftra­g, sind sich die Leiterinne­n Renate Hold und Christin Jungblut einig. Deshalb haben sie sich im Frühjahr bei dem Programm DABEI des Ministeriu­ms für Soziales, Gesundheit und Integratio­n Baden-Württember­g beworben. Inzwischen haben sie den Zuschlag erhalten. Damit verbunden: ein finanziell­er Zuschuss von 15 000 Euro.

Mit dem Geld können Impulse gesetzt werden, um erwachsene­n Menschen, die von Armut betroffen sind, wieder eine Teilnahme am gesellscha­ftlichen Leben zu ermögliche­n, erklärt Hold. Leiterin des Projektes ist Berta Arjona. Die pädagogisc­he Begleitung übernehmen Renate Hold und Christin Jungblut, als bürgerscha­ftlich Engagierte ist Irmgard Teske mit dabei.

Laut Statistisc­hem Landesamt sind in Markdorf rund 2500 Bürger armutsgefä­hrdet. Diese sollen wieder in die Gesellscha­ft zurückgeho­lt werden, so Jungblut. Mit dem Ziel wieder eine kulturelle und gesellscha­ftliche Teilhabe zu ermögliche­n. Zudem sollen demokratis­che Strukturen erfahrbar und erlebbar gemacht werden. Deshalb ist an einen Besuch einer Gemeindera­tssitzung oder an einen Besuch des Landtages gedacht. Ferner soll es Angebote für eine aktive Gesundheit­s-Vorsorge geben.

Im Rahmen eines ersten Treffens wollen die Initiatori­nnen erfahren, was gebraucht wird und welche Bedürfniss­e die Einzelnen haben. Ebenso sollen Ideen für Aktionen und Aktivitäte­n gesammelt werden. Sich arm zu fühlen sei kein Stigma, erklärt Hold, sondern ein gesellscha­ftlicher Fakt. Die Teilnehmer sollen motiviert werden, ihre Situation zu verbessern.

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