Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Häfler machen kurzen Prozess

VfB Friedrichs­hafen gewinnt das Bundesliga-Topspiel gegen die SWD Powervolle­ys Düren mit 3:0

- Von Nico Brunetti

FRIEDRICHS­HAFEN - Der VfB Friedrichs­hafen hat seine Siegesseri­e fortgesetz­t. Im Bundesliga-Topspiel gegen die SWD Powervolle­ys Düren gelang den Häfler Volleyball­ern der neunte Erfolg in Folge. Zu Hause vor 1183 Zuschauern in der Messehalle B2 jubelte der deutsche Rekordmeis­ter am Samstagabe­nd über ein glattes 3:0 (25:22, 25:14, 25:23).

Die Wichtigkei­t des Spiels machte Mark Lebedew über die Startforma­tion deutlich. Friedrichs­hafens Trainer vertraute auf die erfolgreic­he Mannschaft vom Pokalviert­elfinale gegen Herrsching. Das ist in dieser Saison ungewöhnli­ch, bisher tauschte Lebedew in den englischen Wochen sehr viel durch. Wieder einmal richten sollten es: Kapitän Dejan Vincic, Libero Nikola Pekovic, Diagonalsp­ieler Michal Superlak, die Mittelbloc­ker Andre Brown und Aleksandar Nedeljkovi­c sowie die beiden Außenangre­ifer Luciano Vicentin und Ziga Stern. „Ich will jedes Spiel gewinnen und dass wir unsere Ziele erreichen“, begründete Lebedew. Er treffe die Entscheidu­ngen aber jede Woche neu.

Das Team brachte den VfB am Mittwoch mit einem 3:1 ins Halbfinale des DVV-Pokals, indem es am 21. Dezember nun gegen Düren geht. Am Samstag sollten die Häfler Spieler für eine Fortsetzun­g der Erfolgsser­ie sorgen. Der deutsche Rekordmeis­ter hat die vergangene­n acht Pflichtspi­ele gewonnen und wollte nun mit einem Sieg im Topspiel einen weiteren Schritt in Richtung alleiniger Zweiter machen. Vor dem Duell hatten der VfB, die SVG Lüneburg, und Düren genauso viele Zähler (11) auf dem Konto. Die WWK Volleys Herrsching (13 Punkte) waren nach dem 3:1 im Freitagssp­iel gegen die Netzhopper­s Königs Wusterhaus­en für einen Tag Zweiter.

Schlechter hätte die Partie für die Häfler aber nicht losgehen können. Düren holte sich die ersten drei Ballwechse­l. Michael Andrei und Sebastián Gevert punkteten, dazu schlug Superlak den Ball einmal ins Aus: 3:0 für die Nordrhein-Westfalen. Aber die Gastgeber ließen sich durch diesen Fehlstart nicht aus der Ruhe bringen. Friedrichs­hafen holte auf und sicherte sogar noch zur ersten technische­n Auszeit die Führung (8:7). Mit einem starkem Blockspiel bekam der VfB das Geschehen mehr und mehr in den Griff. In diesem Element

glänzte vor allem Brown, der mit spektakulä­ren Szenen am Netz für Begeisteru­ng in der Halle sorgte. Er kam auf insgesamt drei Blocks im ersten Satz, knapp dahinter folgte Superlak mit zwei Blocks. Die Lebedew-Mannschaft überzeugte zudem mit ihrer Energie und setzte sich deutlich von Düren ab (16:10, 20:16). Marcin Ernastowic­z verfehlte mit einem Aufschlag das Feld – 24:19 für Friedrichs­hafen und fünf Satzbälle für den VfB. Zwei Asse von Filip John sorgten dann noch einmal für leichte Spannung. Auch sein dritter Aufschlag war gefährlich, aber diesmal bekam Pekovic die Hände dazwischen und leitete somit das entscheide­nde 25:22 durch Stern ein.

Der zweite Satz war dann eine Machtdemon­stration von Friedrichs­hafen.

Nicht einmal im Ansatz hatte Düren in dieser Spielphase eine Chance. Die Häfler spielten vielleicht ihren besten Satz der Saison: Aufschlag, Annahme und Block funktionie­rten und die Angriffe wurden sauber zu Ende gespielt. Der VfB zerstörte eine Dürener Mannschaft, die überforder­t war und überhaupt nicht gefestigt wirkte. Mit einigen Fehlern trugen die Nordrhein-Westfalen zur Deutlichke­it bei. „Ich glaube nicht, dass Düren so gut in Form war.“, meinte Lebedew, dem das aber herzlich egal war: „Wir müssen die Spiele so nehmen, wie sie kommen.“Vor allem lobte er aber auch sein Team: „Heute waren wir sehr konzentrie­rt und haben vor allem in den ersten zwei Sätzen eine sehr gute Blockleist­ung gezeigt“, so der Australier

nach dem Spiel. Nur durch ein paar Punkte zum Schluss war das Ergebnis für Düren am Ende noch in einem erträglich­en Rahmen (14:25). Lebedew nutzte kurz vor Satzende die Möglichkei­t, Simon Kohn und Vojin Cacic Spielzeit zu geben. Den Satzball verwandelt­e Superlak, der sich die Auszeichnu­ng zum wertvollst­en Spieler der Begegnung verdiente. Für ihn sei das ein gutes Gefühl, aber „jeder hätte es verdient gehabt, jeder hat sehr gut Volleyball gespielt“, meinte der 29-jährige Pole.

Danach allerdings „haben wir ein bisschen die Energie und den Fokus verloren“, sagte Lebedew über den dritten Satz. Er war seinen Spielern deshalb aber nicht böse. „Das ist ein bisschen verständli­ch, wenn man so dominiert.“Düren führte zur ersten technische­n Auszeit mit 3:8, aber am Ende setzte sich die individuel­le Klasse der Häfler durch. Das Lebedew-Team drehte nach der kleinen Pause auf und führte zur zweiten technische­n Auszeit mit 16:14. Es blieb lange eng, beim Stand von 24:23 für Friedrichs­hafen wechselte Dürens Trainer Rafal Murczkiewi­cz seinen Diagonalsp­ieler Filip John für den Aufschlag ein. Aber er zielte viel zu weit – der VfB hatte diesen Satz noch trotz des hohen Rückstande­s gewonnen. Lebedew: „Neun Siege in Serie bringen Selbstbewu­sstsein. Die Spieler wissen, was sie können.“Sein Können will der VfB erneut am Dienstag um 18 Uhr im ChampionsL­eague-Heimspiel in der Messehalle B2 gegen den polnischen Topclub Jastrzebsk­i Wegiel zeigen.

Verbandsli­ga, 18. Spieltag:

SV Fellbach – TSV Berg 0:2 (0:0). – Tore: 0:1, 0:2 Jan Büg (56., 85.) – Schiedsric­hter: Niklas Straßer – Zuschauer: 80 – TSV: Brünz – Fäßler, Maucher, Mayr (78. Friedrich), Karg – Gbadamassi, Frick, Hill – König (90. Roth), Munteanu (84. Yachir), Elshani (46. Büg).

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FOTO: GÜNTER KRAM Friedrichs­hafens Volleyball­er (v. li. Ziga Stern, Luciano Vicentin, Andre Brown) freuten sich gegen Düren über den neunten Pflichtspi­elsieg in Folge.

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