Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Nicht die Katze im Sack
Die Tierliebe ist der Grund dafür, dass viele Leute erst gar nicht in den Urlaub fahren. Denn etwa bei Flugreisen ist es kompliziert, den geliebten Mops oder die ebenso verehrte Mieze mitzunehmen. Das Prozedere mit eventueller Quarantäne oder der zugige Platz im Gepäckraum schrecken Mensch und Tier ab. Da bleibt man lieber gleich daheim, weil da ist es bekanntlich ja auch am schönsten. Und weder Hund noch Katze werden in der Verrichtung ihres niedlichen Lebenszwecks gestört.
Neulich hat sich eine Person in New York, die eine Katze besitzt, dennoch zu einer Flugreise entschlossen. Ungeachtet dessen, dass
Katzen in Koffern strengstens verboten sind, reiste die Mieze mit – kam aber nicht sehr weit. Die Gepäckstückeüberwacher mussten beim Röntgen des Koffers schon zweimal hingucken, bis ihnen klar wurde, dass das Ding, das da wie eine Katze aussieht, deshalb wie eine Katze aussah, weil es auch eine Katze war.
Der Flug hätte nach Orlando in Florida gehen sollen – allerdings ohne die Katze, die den Koffer vor Abflug unversehrt verlassen konnte. Sie hört übrigens auf den Namen „Smells“und hatte sich von der Besitzerin unbemerkt in den Klamotten eingegraben. Und war dann in der Eile des Aufbruchs im Gepäck eingeschlossen worden. „Smells“soll den Vorfall mit katzenartiger Gelassenheit hingenommen haben. Und die Moral von der Geschichte, sollte es überhaupt eine geben? Ebenso wenig, wie man die Katze im Sack kaufen sollte, sollte man sie im Koffer mit in den Urlaub nehmen. (nyf)