Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Musialas magische Maggi-Maultasche­n

- Untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Die Wege vieler Profikicke­r sind oftmals verschlung­en. So ist Deutschlan­ds größte Hoffnung bei der WM im fernen Katar ein 19-Jähriger namens Jamal Musiala. Der Ausnahmekö­nner ist der Sohn einer Deutschen mit polnischen Vorfahren und eines Nigerianer­s. Die längste Zeit seines jungen Fußballerl­ebens – exakt neun Jahre – hat er allerdings in London beim FC Chelsea verbracht. Erst seit 2019 zaubert er in München für den FC Bayern. Und dennoch ist er ein Schwabe.

Wie sonst wäre diese Vorliebe zu erklären? Vom Magazin „GQ“mit dem Format „10 Dinge, ohne die ich nicht leben könnte“konfrontie­rt, nennt Musiala unter anderem Fußball, Sneaker, Playstatio­n – und Maultasche­n! „Mittagesse­n, Abendessen, als Snack. Das kann ich jederzeit essen.“Jawoll. Da schlägt eben sein Geburtsort durch: Stuttgart. Zwar musste er die Maultasche­n-Metropole im Alter von fünf Jahren verlassen, zog seine Familie doch nach Fulda. Aber was will man auch essen in Hessen? Handkäs mit Musik? Grüne Soße? 2010 setzte sich der kulinarisc­he Abstieg fort – mit dem Umzug nach England. Über die dortige Küche hüllen wir den Mantel des Schweigens. Leider scheint der gute Jamal im Land der Pfeffermin­zsoße seltsame Küchentipp­s erhalten zu haben.

Bei ihm kommen die Maultasche­n zunächst in heißes Wasser, dann gießt er Tomatensoß­e dazu. Das Ganze soll exakt acht Minuten ziehen. Doch damit nicht genug! Auf jede Maultasche träufelt der Grasnarben-Gourmet final drei Tropfen Maggi. Nun ja, wenn’s ihm schmeckt. Dem Fan genügt, wenn er auf dem Spielfeld Magie versprüht. (jos)

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FOTO: TOM WELLER/DPA Kann alles, außer kochen: Jamal Musiala.

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