Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Weniger Wellen, mehr Konstanz
In der Fußball-Bezirksliga stehen am Samstag und Sonntag die letzten Spiele 2022 an – Mehrere Absagen
RAVENSBURG - Wenige Mannschaften in der Fußball-Bezirksliga blicken auf eine konstante Saison zurück. Die meisten spielten wellenförmig. Manchmal ging es nach oben, oft auch nach unten. Die „Schwäbische Zeitung“hat einige Mannschaften etwas genauer unter die Lupe genommen, um zu sehen, was die Beweggründe sind. Fünf Partien des letzten Spieltages 2022 werden bereits am Samstag angepfiffen, nur noch ein Spiel am Sonntag. Die Begegnungen Bergatreute gegen Kehlen und Achberg gegen Neuravensburg wurden bereits abgesagt.
Die TSG Ailingen und der SV Baindt dominierten bislang die Liga. Während der Aufsteiger eine qualitativ hochwertige Mannschaft hat, überzeugte Ailingen durch den Glauben an sich selbst und die Fähigkeit, nie den Kopf in den Sand zu stecken. „Zwei Dinge sind vielleicht der Schlüssel für unseren Erfolg: Die Spieler glauben, was der Trainer sagt und sie glauben vor allem an sich selbst. Wir haben viele Partien noch gedreht“, sagt Spielertrainer Daniel Di Leo. „Für mich ist der SV Baindt die spielstärkste Mannschaft der Liga. Sie werden in der Rückrunde Ailingen ordentlich Paroli bieten“, betont Philipp Meier, Trainer des VfL Brochenzell.
Seine Mannschaft hatte ebenfalls Wellen, aber vor der Winterpause stehen 29 Punkte auf der Habenseite und am letzten Spieltag gastiert der TSV Tettnang zum Derby beim VfL. Manchmal sind die Erklärungen für eine gute Saison ganz einfach. „Die Spieler haben sich getraut, Fußball zu spielen. Wir haben die Partien immer offen gestalten können“, sagt Meier. Seine Elf war immer aktiv, selten passiv und abwartend. Nur in den Derbys und gegen die beiden Spitzenteams fand die Mannschaft nicht immer die passenden Lösungen. Das soll sich 2023 ändern.
Da hätte der aktuelle Tabellendritte SV Mochenwangen auch nichts dagegen. Das Team von Trainer Taner Ata hat 35 Punkte. Dabei hatte die Mannschaft einen guten Start mit vier Siegen, danach fehlte etwas die Konstanz. „Es gab zu viele Wellen hoch und tief“, meint Ata. Nach den vier Erfolgen zu Saisonbeginn kam die schlechte Phase. Ein Grund für den Leistungsabfall ist die Tatsache, dass im September einige wichtige Spieler urlaubsbedingt fehlten. Hinzu kam noch die Torflaute. Das ist inzwischen längst vorbei: Sechs Siege in Folge waren das positive Ergebnis. Beim TSV Meckenbeuren am Samstag soll der siebte folgen. Das wird gegen einen wiedererstarkten TSV nicht einfach.
Lang ist es auch her, dass der FC Leutkirch Wellenbewegungen mit abwechselnden Siegen und Niederlagen hatte. Im November gab es drei Siege und nur eine Niederlage (2:4 in Mochenwangen) und die Mannschaft von Trainer Roman Hofgärtner steht in der Tabelle mit 30 Punkten auf Platz vier. Ein Sieg am Samstag gegen den TSV Ratzenried und der FCL bleibt den Spitzenteams auf den Fersen. „Aufgrund von Verletzungen und auch Urlaub standen uns wichtige Spieler lange Zeit nicht zur Verfügung. Da ist es nicht einfach, konstant zu punkten. Rückschläge sind da normal“, sagt Roman Hofgärtner. Jetzt hätte er den Kader so beisammen, dass die Ergebnisse positiv seien. Ein weiterer Grund für den Erfolg sind auch die Tore von Marvin Ringer. In den vergangenen sechs Spielen war er neunmal erfolgreich. Der 25-Jährige traf bislang 13mal und ist dazu ein guter Elfmeterschütze. „Marvin spielt sehr clever. Er hat eine gute Nase vor dem Tor. Steht immer richtig und weiß, wie das Runde ins Eckige muss“, meint Hofgärtner. Ratzenried kommt aber mit der Empfehlung, bislang beide Topteams geschlagen zu haben. Die Abstiegsplätze hat die Elf von Trainer Michael Riechel verlassen. Der Blick richtet sich nach oben.
Am Sonntag empfängt der SV Kressbronn den SV Weingarten (14 Uhr). Das Hinspiel verlor das Team von Mico Susak in Weingarten mit 1:4. Im Rückspiel ist mehr drin – wenn die Partie stattfindet.