Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Alles muss auf den Prüfstand
Córdoba, Kasan, Al Khor – drei Orte, die für die drei schlimmsten Pleiten einer deutschen Nationalelf bei einer WM stehen. In Argentinien wurde man 1978 in der Zwischenrunde von Nachbar Österreich, vorm Anpfiff bereits ausgeschieden, mit 3:2 nach Hause geschickt. Narrisch wurden auch die Südkoreaner, als sie den amtierenden Weltmeister 2018 im abschließenden Gruppenspiel mit 2:0 demütigten. Und nun wurde das DFBTeamin Al Khor, im Stadion Al Bayt, einem Beduinenzelt nachempfunden, wurde das DFBTeam in die Wüste geschickt. Nach dem 1:2 gegen Japan zum Auftakt, dem glücklichen 1:1 gegen Spanien und dem extrem wackligen Sieg über Costa Rica hat diese Nationalelf mit dem Ausscheiden einen „noch tieferen Tiefpunkt“(Wortanleihe bei Ex-Bundestrainer Rudi Völler) erreicht – wieder ist nach nur drei Partien ist schon alles vorbei.
Nun wird und muss jeder und alles beim DFB infrage gestellt werden. Natürlich auch Bundestrainer Hansi Flick, der jedoch bekräftigt hat, bis zur Heim-EM 2024 weitermachen zu wollen. Ob er darf? Nur: Wer könnte ihn entlassen, wenn auch DFB-Direktor Oliver Bierhoff nach drei schwachen Turnieren (bei der EM 2021 kam das Aus im Achtelfinale) von der Wucht der Kritik aus dem Amt weggespült wird?