Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Zahl der Kurzarbeit­er legt erstmals wieder zu

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MÜNCHEN (AFP) - Erstmals seit Januar steigt nach Angaben des Münchner Ifo-Instituts die Kurzarbeit wieder: Von August bis November nahm die Zahl der Beschäftig­ten in Kurzarbeit von 76.000 auf 187.000 zu, teilte das Ifo-Institut mit. Vor allem in energieint­ensiven Industrieb­ranchen und in der Autoindust­rie gibt es wieder mehr Kurzarbeit. „Im Vergleich zu den letzten Corona-Wintern ist das Niveau der Kurzarbeit allerdings immer noch sehr gering“, betonte Ifo-Forscher Sebastian Link. Im November 2021 hatte die Gesamtzahl demnach bei 750.000 Kurzarbeit­ern gelegen.

Basis der Angaben sind Zahlen der Bundesagen­tur für Arbeit (BA) und Ifo-Unternehme­nsumfragen. Die BA hatte mitgeteilt, dass im September für 157.000 Beschäftig­te Kurzarbeit­ergeld gezahlt wurde – etwas mehr als doppelt so viele wie im August. BA-Vorstand Daniel Terzenbach sagte, zwar nehme die Kurzarbeit zu, die Beschäftig­ung wachse aber gleichzeit­ig deutlich.

Was sind Ihre größten Hebel?

Die sind in der Färberei und in der Bleicherei, wo viel Gas verbraucht wird. Die Gasturbine­n müssen nicht immer hundert Prozent laufen, sie können auch mal 90 Prozent laufen, wenn man sie effizient einstellt. Da gab es noch einige Reserven, die wir heben konnten.

Alles doch nicht so dramatisch? Doch! Sie müssen sehen, dass der Gaspreis exorbitant gestiegen ist. Das müssen wir kurzfristi­g hinnehmen. Ich denke jedoch, dass es sich wieder einspielt. Wenn alle sparen, wird deutlich weniger verbraucht und das macht sich früher oder später bei den Preisen bemerkbar.

Sie haben sich dafür ausgesproc­hen, Gaslieferu­ngen aus Russland wieder aufzunehme­n. Wie sehen Sie das jetzt?

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