Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Neuer Kontingentspieler
Lindau Islanders verpflichten Ace Cowans – Verletzungspech bei den Goalies
LINDAU - Mit der Verpflichtung von Ace Cowans kommt bei den EV Lindau Islanders Bewegung in den Kader. Der amerikanische Stürmer besetzt eine vierte Kontingentstelle neben den Stürmern Martin Mairitsch und Arturs Sevcenko sowie dem Verteidiger Skylar Pacheco. Indes haben die Islanders ein Verletzungspech zu beklagen. Deshalb wurde die Partie am Freitag bei Tabellenführer Blue Devils Weiden kurzfristig wenige Stunden vor dem Anpfiff abgesagt und auch das Heimspiel am Sonntag gegen den Höchstadter EC wurde verlegt. Der Grund: Alle Torhüter fallen mit Verletzungen aus.
Der Sportliche Leiter des EV Lindau Islanders hatte in den vergangenen Stunden alle Hände voll zu tun. Zum einen verpflichtete er Ace Cowans als vierten Kontingentspieler. „Wir waren uns einig, dass wir einen weiteren Importspieler verpflichten wollten. Dies ist uns mit Ace gelungen. Zudem wird damit auch der Konkurrenzkampf auf den Importstellen verstärkt“, sagt Milo Markovic zum Transfer des Kontingentspielers. „John Sicinski hat hier per sofort auch alternative Möglichkeiten im Spielsystem“, fügte der erste Vorsitzende, Bernd Wucher, hinzu.
Ace Cowans spielte zuletzt für Mariestad (Schweden) bevor es nun zu den EV Lindau Islanders ging. Für die Lindauer wird der 26 Jahre alte US-Amerikaner mit der Nummer 14 auf das Eis gehen. „Ace ist ein schneller, quirliger und technisch starker Spieler der darauf brennt für den EVL zu spielen“, beschreibt Markovic die Vorzüge der Neuverpflichtung, der sowohl als Center als auch als Flügelspieler eingesetzt werden kann.
Ace Cowans ist 173 Zentimeter groß, 77 Kilogramm schwer und wurde am 18. September 1996 in Beverly, Massachusetts (MA) geboren. Cowans begann seine Eishockeylaufbahn
in seinem Heimatland und wurde im Nachwuchs der Boston Bruins ausgebildet. Im Alter von elf Jahren war er ein Jahr zum Schüleraustausch in Schweden. Davon abgesehen spielte Cowans durchgängig in den USA. Von 2017 bis 2021 ging er für die University of Vermont in Amerikas höchster Collegeliga auf Torejagd. Nach Abschluss seines Bachelor-Studiums in Vermont, ging es für ihn vor der Saison 2021/2022 das erste Mal nach Übersee, genauer gesagt nach Schweden zu Kalix HC in die HockeyEttan, Schwedens dritthöchster Liga. Dort konnte er in 48 Spielen ebenso viele Scorerpunkte erzielen. Nach dem Sommer verschlug es den Stürmer dann erneut nach Schweden in die HockeyEttan zu Mariestad. Von dort wechselt Cowans jetzt an den Bodensee. In seinen bisher drei Saisonspielen für die Schweden konnte er sieben Scorerpunkte erzielen.
Cowans wäre bereits für die Partie am Sonntag spielberechtigt gewesen. Denn da wären wir bei einer anderen Baustelle, mit der Markovic aktuell kämpft. „Wenn es nicht läuft, dann läuft es nicht“, sagt Milo Markovic. Er spielt damit auf die bisherige Seuchensaison an und auf die Pechsträhne. Der Sportliche Leiter der Islanders ist bedient. Seit knapp 20 Jahren ist er in der Branche tätig, doch das, was der EV Lindau in den vergangenen Tagen erlebt hat, das hätte der Eishockey-Fachmann wirklich noch nirgendwo sonst gesehen. „Noch nie“, wiederholt er mehrfach. Oder, wie es Markovic auch so treffend formuliert: „Aber es gibt für alles ein erstes Mal.“
Das Lindauer Dilemma: Nachdem bereits Stammgoalie Matthias Nemec mit einer Oberkörperverletzung wochenlang außer Gefecht gesetzt wurde, erlitt sein Ersatz, Leon Doubrawa, im Spiel gegen den SC Riessersee am vergangenen Sonntag eine Gehirnerschütterung und ist ebenfalls krankgeschrieben. Der dritte Mann, Timo Polzer, fiel beim Jugendtraining unglücklich auf die Hand. „Es besteht der Verdacht auf einen Handbruch“, sagt Markovic. Der Arm ist eingegipst. Nächster Ausfall. Und zu allem Pech gesellt sich noch Dieter Geidl hinzu. Der Förderlizenzspieler aus Kaufbeuren kam erst am Donnerstag in Lindau an. „Er lief gerade in die Kabine, als er den Anruf aus Kaufbeuren erhielt, dass dort ein Torhüter verletzt ausfällt“, sagt Markovic. Geidl durfte also nicht einmal seine Sachen auspacken, sondern nahm sein Zeug gleich wieder mit nach Kaufbeuren. Dort muss er als Backup in der DEL2 an diesem Wochenende einspringen. Somit stehen die Islanders aktuell ohne Goalie da – etwas, das zur Seuchensaison passt. Beide Spiele, sowohl das Gastspiel in Weiden als auch die Partie zu Hause gegen Höchstadt, werden zu einem anderen Zeitpunkt ausgetragen. Das Heimspiel des EVL gegen den SC Riessersee am kommenden Mittwoch, 7. Dezember, steht aktuell nicht auf der Kippe.