Schwäbische Zeitung (Tettnang)
WM-Notizen
FIFA erklärt deutsches Vorrunden-Aus: Das Vorrunden-Aus der deutschen Nationalmannschaft ist nach Angaben der Technical Study Group des Weltverbandes FIFA auch auf die schlechte Chancenverwertung zurückzuführen. Das Team von Bundestrainer Hansi Flick kam mit Abstand zu den meisten Schussversuchen aller Teams in der WMGruppenphase. „Wahrscheinlich haben sie ihre Möglichkeiten nicht gut genug genutzt“, sagte Ex-Bundestrainer und TSG-Mitglied Jürgen Klinsmann. „Wir in Deutschland haben die Diskussion, ob ein echter Neuner, wie Miroslav Klose es früher war, die effizientere Lösung gewesen wäre.“Das DFB-Team kam zu insgesamt 67 Versuchen in drei Spielen, Mannschaften mit einer geringeren Zahl an Abschlüssen wie Australien und Polen (je 20) schafften den Sprung ins Achtelfinale.
Nur wenige Spieler wollten Mund-zu-Geste: Die Mund-zu-Geste der deutschen Nationalmannschaft vor dem WM-Auftaktspiel gegen Japan geht wohl auf den Wunsch einiger weniger Profis zurück. Wie die Sportschau berichtet, wollten lediglich Kapitän Manuel Neuer und Mittelfeldspieler Leon Goretzka ein politisches Statement abgeben, nachdem die FIFA die „One Love“-Kapitänsbinde als Zeichen gegen Diskriminierung verboten hatte. Der ursprüngliche Plan, mit den Händen ein Herz zu formen, sei von den restlichen fünf bei der Beratung anwesenden Spieler abgelehnt worden – auch weil dies als Affront gegen Muslime gewertet werden könne. Am Ende fiel die Wahl auf die Mundzu-Geste, die als kleinster gemeinsamer Nenner akzeptiert wurde und als Kritik an der FIFA gedacht war. Ein Großteil der 26 Spieler im Kader habe sich von der Entscheidung überrumpelt gefühlt, heißt es im Bericht.
Ex-Schiedsrichter Kinhöfer kritisiert FIFA: Der frühere FIFA-Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer hat den Fußball-Weltverband für den mangelhaften Schutz des deutschen WM-Referees Daniel Siebert heftig kritisiert. Er habe Sicherheitspersonal, das die Schiedsrichter sicher in die Katakomben geleite, vermisst, schrieb Kinhöfer in seiner Kolumne in der „Bild am Sonntag“. Siebert war nach dem WM-Aus des zweimaligen Weltmeisters Uruguay heftig von den südamerikanischen Spielern angegangen worden.
Kemme kritisiert „Klüngelrunde“beim DFB: Die frühere Nationalspielerin Tabea Kemme, derzeit als WM-Expertin für MagentaTV tätig, verspricht sich wenig vom Krisengipfel zwischen der DFB-Spitze mit der sportlichen Führung der Nationalmannschaft. Was dort zusammenkomme, sei „eine Klüngelrunde“, sagte die 30-Jährige dem Münchner Merkur.