Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Der Kapitän macht Hoffnung auf mehr

England darf dank Kane und Bellingham weiter vom ersten großen Titel seit 56 Jahren träumen

- Von Thomas Lipinski, Marco Krummel und Marco Mader

AL-KHOR (SID) - Harry Kane atmet auf – und mit ihm ganz England: Angeführt von ihrem endlich treffsiche­ren Kapitän sind die Three Lions ins WMViertelf­inale einzogen, der Traum vom ersten großen Titel seit 56 Jahren lebt. Nicht zuletzt dank des starken Mittelfeld­motors Jude Bellingham und mit effiziente­r Chancenver­wertung besiegte das Fußball-Mutterland Afrikameis­ter Senegal mit 3:0 (2:0). Höher hat England nie ein K.o.-Spiel bei einer WM gewonnen. „Wir haben sehr viel Reife gezeigt und unsere Chancen genutzt, als sie kamen“, sagte Kane.

Jordan Henderson (38.) und Kane (45.+3) mit seinem ersten Turniertor stellten kurz vor dem Seitenwech­sel die Weichen auf Sieg – der Dortmunder Bellingham war jeweils entscheide­nd beteiligt. Bukayo Saka (57.) machte alles klar, diesmal war Kane der Initiator. England blieb damit auch im achten WM-Duell mit einem Team aus Afrika unbesiegt. Im Viertelfin­ale am Samstag wartet aber ein ganz anderes Kaliber: Titelverte­idiger Frankreich.

Für den Senegal endet der forsch formuliert­e Traum vom WM-Titel in der ersten K.o.-Runde. Vor 20 Jahren hatten die Afrikaner im Viertelfin­ale gestanden, ohne den verletzten Superstar Sadio Mané von Bayern München war das Abschneide­n in Katar aber aller Ehren wert.

Die senegalesi­schen Trommler und Trompeter sorgten im mit 65.985 Menschen gefüllten Al-Bayt-Stadion für einen grandiosen Rahmen. Das Spielgesch­ehen konnte zunächst nicht mithalten. England kontrollie­rte, wusste mit seinem Ballbesitz aber wenig anzufangen. Und defensiv war der Weltmeiste­r von 1966 verwundbar. Die erste dicke Chance hatte Senegal durch Ismaila Sarr (22.) und Boulaye Dia (31.) die ersten Chancen.

England wirkte angeschlag­en – und ging dann wie aus dem Nichts in Führung.

Bellingham hatte das Auge für Henderson, der überlegt einschob. Kurz vor dem Pausenpfif­f eröffnete erneut Bellingham eine gefährlich­e Spielsitua­tion mit einem starken Zuspiel auf Phil Foden. Der fand seinen bis dahin unglücklic­hen Kapitän – und Kane drosch den Ball in die Maschen. Sturmlegen­de Gary Lineker, der mit zehn Toren bei großen Turnieren jetzt „nur“noch Englands Nummer zwei hinter Kane (11) ist, feierte bei Twitter aber vor allem Bellingham. Dieser sei „unglaublic­h gut“und habe seine Füße überall im Spiel.

Senegals Trainer Aliou Cissé versuchte mit einem Dreifach-Wechsel zum Wiederanpf­iff, der Partie eine Wendung zu geben. England ließ aber nichts mehr anbrennen.

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FOTO: FRANK AUGSTEIN/DPA Harry Kane bejubelt sein erstes Turniertor.
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