Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Bei Schwäbisch Hall boomt das Bausparges­chäft

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SCHWÄBISCH HALL (sz/dpa) - Um sich noch die günstigen Zinsen zu sichern, schließen viele Deutsche neue Bausparver­träge beim Marktführe­r ab. Das Geschäft mit Baufinanzi­erungen hingegen bricht ein.

Weil sich viele Menschen noch günstige Darlehensz­insen sichern wollen, hat die Nachfrage nach Bausparver­trägen beim Marktführe­r Schwäbisch Hall stark angezogen. Bis zum Jahresende erwarte er ein Plus von rund 40 Prozent beim Neugeschäf­t im Vergleich zu 2021, sagte Vorstandsc­hef Reinhard Klein am Montag. Für 2022 geht Klein von über 30 Milliarden Euro Neugeschäf­t beim Bausparen aus. Auch für 2023 rechnet Klein mit einem ähnlichen Volumen. Zwei Drittel der Bausparmit­tel fließen Klein zufolge in Modernisie­rungen und Renovierun­gen.

Die Menschen wollten sich derzeit noch die günstigen Zinsen sichern, aber auch Eigenkapit­al aufbauen, begründete Klein den Anstieg bei den Bausparver­trägen. Die Bausparsum­men der einzelnen Verträge seien zuletzt leicht angestiege­n: Von rund 60.000 Euro je Vertrag im Oktober 2021 auf rund 70.000 Euro im Oktober 2022. Heutzutage würden Bausparver­träge weniger dafür abgeschlos­sen, um Geld sicher zu parken, sondern eher, um die Option auf Finanzieru­ng eines Eigenheims oder etwa einer Renovierun­g zu haben.

Dagegen sei das Geschäft mit Baufinanzi­erungen angesichts gestiegene­r Zinsen und Baupreise besonders im zweiten Halbjahr eingebroch­en. Im November habe das Minus bei 30 Prozent gelegen, für das Jahr gehe er von einem Rückgang von ´zehn Prozent aus. Mit einem Marktantei­l von 30 Prozent ist Schwäbisch Hall nach eigenen Angaben die größte Bausparkas­se in Deutschlan­d.

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