Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Ein Club, der nur spielen will

Beim Brettspiel­club Kressbronn wird analog, nicht digital gespielt –Prototypen der Verlage werden getestet

- Von Andy Heinrich

KRESSBRONN - Seit März 2019 gibt es in Kressbronn eine Gemeinscha­ft, die sich dem Spielen verschrieb­en hat. Der „Brettspiel­club Kressbronn“freut sich sich über eine wachsende Beliebthei­t. „Jeden ersten Mittwoch im Monat um 19 Uhr treffen wir uns im Mehrzweckr­aum der Bücherei, um spannende, gesellige und lustige Stunden miteinande­r zu verbringen“, sagt die Initiatori­n des Clubs, Sibylle Haist. Dabei stünden nicht „Halma“, „Dame“oder „Mühle“auf dem Programm, sondern eher anspruchsv­olle, strategisc­h ausgericht­ete und lösungsori­entierte Brettspiel­e.

Wer kennt sie nicht, die traditione­ll beliebten Gesellscha­ftsbrettsp­iele aus der Kindheit? „Mensch ärgere dich nicht“, „Fang den Hut“, „Risiko“oder auch „Backgammon“. Wer Sibylle Haist und ihre Mitstreite­r vom Brettspiel­club Kressbronn beim Spieleaben­d in der Bücherei erstmals besucht, wird diese Klassiker wahrschein­lich vermissen. „Wir beschäftig­en uns eher nicht mit einfachen, sondern fordern uns meist mit strategisc­hen Spielen, bei denen Teamgeist in Verbindung mit Strategien gefragt ist“, erklärt Sibylle Haist.

Bis zu 40 Teilnehmer im Umkreis von 30 Kilometern habe sie bis vor Beginn der Pandemie regelmäßig begrüßen können. Inzwischen habe sich ein Kern von rund 30 Spielern im Alter zwischen 20 und 75 Jahren gefunden, die neben dem eigentlich­en Spiel die Begegnunge­n und netten Gespräche schätzten. Dabei stehen dem Kreis mehr als 100 verschiede­ne Spiele zur Verfügung. Philipp Nepple ist seit Gründung dabei und schwärmt: „Ich bin regelrecht süchtig nach Brettspiel­en, wobei es mir nicht unbedingt ums Gewinnen geht, sondern um das wunderbare Miteinande­r. Es ist die Wärme und Geselligke­it, die mir so viel Freude bereitet.“Seine Favoriten: „Stone Age“und „Siedler“.

Inzwischen arbeitet der Club laut Sibylle Haist auch mit Verlagen zusammen, die Neuerschei­nungen zum

Ausprobier­en anbieten: „Wir testen die Spiele samt Prototypen und geben den Hersteller­n ein entspreche­ndes Feedback. Mit Stefan Brück haben wir zudem einen renommiert­en Spiele-Erfinder in der Gruppe, der eine enorme Erfahrung und Wissen mitbringt. So wurden wir beim Strategies­piel „The Castles of Tuscany“

von „Ravensburg­er“auf dem Rückdeckel erwähnt: „Vielen Dank den Testern vom Brettspiel­club Kressbronn“, das macht schon ein wenig stolz“, freut sich die Club-Initiatori­n.

Aktuell beliebt seien laut der Expertin vor allem Spiele wie „Arnak“, „Cascadia“, „Seven Wonder Architects“

„Savanna Park“oder „Living Forest“. „Bei uns wird noch analog und nicht digital gespielt.“Wer nun Lust und Laune auf den Brettspiel­club Kressbronn bekommen hat, ist herzlich eingeladen, diesen jeweils am ersten Mittwoch im Monat in der Bücherei Kressbronn zu besuchen.

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FOTO: ANDY HEINRICH Ganz klassisch mit Brett auf dem Tisch und einem direkten Gegenüber wird in Kressbronn gespielt. Treffpunkt ist immer am ersten Mittwoch des Monats um 19 Uhr beim Brettspiel­club Kressbronn in der Bücherei.

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