Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Streben nach dem Himmel
Marokko ist Afrikas letzte Hoffnung
DOHA (SID) - Noussair Mazraoui redet gar nicht erst drum herum. „Von jetzt an ist alles möglich. Ich habe schon vor dem Beginn der WM gesagt: Wir können Weltmeister werden“, sagte der Star von Bayern München vor dem Achtelfinale gegen Spanien (16 Uhr/ARD und MagentaTV): „Ich sage nicht: Wir werden das Turnier gewinnen. Aber wir können es gewinnen.“Bei Marokko, der Überraschungsmannschaft schlechthin bisher bei der WM und Afrikas letzter Hoffnung, ist träumen erlaubt. „Warum nicht nach dem Himmel streben?“, meinte Trainer Walid Regragui: „Wir werden jeden Gegner respektieren. Aber wir werden ein sehr schwieriger Gegner sein. Warum also nicht davon träumen, diesen Pokal zu holen?“
Nach 36 Jahren steht Marokko wieder in einem WM-Achtelfinale – doch diesmal soll nicht Schluss sein wie 1986 gegen Deutschland. „Wir alle wissen, dass wir Geschichte schreiben können“, sagte Mazraoui. Marokko sieht sich gegen Spanien sicher nicht als krasser Außenseiter. Und warum sollten sie sich auch verstecken? Die „Löwen vom Atlas“sind als Gruppenerster in die K.o.-Runde eingezogen, vor Kroatien – 2018 immerhin Vizeweltmeister – und Belgien. Ihre starke, gut organisierte Defensive hat erst einen Treffer zugelassen – und das war ein Eigentor. Marokko ist jung, bissig, agiert taktisch klug und sie wollen unbedingt. Das ganze Land, müde von Korruption und Inflation, steht hinter dem Team. „Wir werden für unser Land und für Afrika spielen“, sagte Regragui, nach dem Aus des Senegal ist Marokko das letzte afrikanische Team im Turnier: „Wir wollen Afrika stolz machen. Früher haben uns nur die Marokkaner unterstützt, aber jetzt haben wir Afrika und die arabische Welt hinter uns.“