Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Dankbar für die Teilnahme
MTU-Cup ein „Riesenerlebnis“– Lokale U15-Teams schätzen Duelle gegen Proficlubs
FRIEDRICHSHAFEN - Das Teilnehmerfeld beim MTU-Cup ist regelmäßig gespickt mit großen Namen des Fußballs. Nicht umsonst sprach Alexander Moj, Jugendtrainer des FC Bayern München, nach dem Turniersieg am Sonntag von einem der „größten Turniere in Europa“. Viele Größen schicken ihren Nachwuchs zum U15-Turnier, um in Friedrichshafen um die Krone zu kämpfen. Es gibt aber auch die lokalen Mannschaften, die für einen höheren Bezug zur Region sorgen und alleine schon die Teilnahme als großes Privileg betrachten.
In diesem Jahr lud der veranstaltende VfB Friedrichshafen um Hauptorganisator Klaus Segelbacher acht Teams aus dem Bodenseekreis ein. Sicherlich ist die leise Hoffnung da, für eine Überraschung zu sorgen. Aber ernsthaft zuzutrauen ist das im Vorfeld zurzeit eigentlich nur dem Team des MTU-Leistungszentrum Friedrichshafen, das am Ende auch die größte Wettbewerbsfähigkeit aller regionalen Mannschaften zeigte. Mit drei Punkten und einer Tordifferenz von minus 13 (10:23) in einer Gruppe mit Manchester United, dem FC Bayern München, dem FC Barcelona „Grana“, dem KRC Genk und dem FV Langenargen schlug sich die Mannschaft achtbar.
Große Probleme hatten dagegen die Langenargener, die hoffnungslos unterlegen waren. Zum Auftakt gab es für die U15 des FV ein 0:9 gegen das MTU-Leistungszentrum und es wurde noch heftiger. Alle weiteren vier Begegnungen am Samstag verloren die Langenargener zweistellig, die höchste Niederlage gab es beim 0:18 gegen den FC Bayern München. „Das sind Welten“, beobachtete Organisator Segelbacher. „Aber es muss auch ein Unterschied da sein, sonst wäre etwas falsch.“
Segelbacher sieht den Samstag mit der Gruppenphase deshalb auch mehr als „Familientag“, in dem es auch darum geht, jungen Nachwuchsfußballern aus dem Bodenseekreis „einen Traum zu erfüllen“. So begreifen das auch die lokalen Mannschaften, hohe Niederlagen sind einkalkuliert. „Das war ein Riesenerlebnis“, meinte Christian Rasch, Trainer des TSV Tettnang. Er coacht die U15-Mannschaft des Bezirksligisten zusammen mit Max Appenmeier und empfand es wie auch die Spieler als großen Genuss, gegen den FC Barcelona „Blau“, Borussia Dortmund, VfB Stuttgart und FC Chelsea antreten zu dürfen. „Es war richtig cool, ein tolles Event vor vielen Zuschauern“, so Rasch. Dem Team des TSV Tettnang gelang es in der Messehalle A1 immerhin auch, ein zweistelliges Ergebnis zu verhindern: Es gab ein 0:7 gegen Chelsea sowie drei 0:8-Pleiten gegen Dortmund,
Stuttgart und Barcelona. Ärgerlich sei das 0:1 gegen den VfB Friedrichshafen I gewesen, ansonsten war Rasch mit den Leistungen „rundum zufrieden“.
Der TSV hat Erfahrung sammeln können, „wie es im Profibereich zugeht“, sagte Rasch. „Sie sind in allen Bereichen – technisch, taktisch und von der Schnelligkeit – überlegen. Alles andere wäre nicht normal, und das Schöne ist: Die Spieler erkennen es.“Zudem haben die Tettnanger direkt das Gespräch suchen können. Die Fußballer des VfB Stuttgart übernachteten bei Eltern des TSV, es gab ein großes gemeinsames Abendessen und die Möglichkeit, sich intensiv auszutauschen. „Das steht außer Frage: Wir sind dankbar, dabei gewesen zu sein“, betonte Rasch, der sich über weitere Einladungen zum MTU-Cup freuen würde.
Ein Torerfolg blieb Tettnang versagt, genauso wie der SGM Fischbach/Schnetzenhausen. In der Gruppe T mit Olympique Marseille, FC Schalke 04, Eintracht Frankfurt, dem FC Kopenhagen und der SGM FC/SC Friedrichshafen landete Fischbach/Schnetzenhausen ohne Punkt und mit einer Tordifferenz von 0:27 auf dem letzten Rang. Das Häfler Derby in Gruppe T ging mit 2:0 an die SGM FC/SC Friedrichshafen, die mit 3:34 Toren und drei Zählern Fünfter wurde.
Drei Punkte sicherte sich auch der VfB Friedrichshafen II in Gruppe M. Das Duell mit der Union MBK gewann der Nachwuchs des Landesligisten mit 1:0. Somit ließ der VfB die Union hinter sich, keine Chance hatten beide lokalen Teams gegen RB Leipzig, den FSV Mainz 05, Ajax Amsterdam und Altinordu Izmir FK.