Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Süd-Bundesländer wollen mehr Gehör in Berlin
STUTTGART (kab) - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) liebäugelt schon länger mit der Idee einer Ministerpräsidentenkonferenz der süddeutschen Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg und Hessen. Keine abwegige Idee, betonte nun auch Südwest-Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne) am Dienstag in Stuttgart. „Wir haben schon lange eine enge Zusammenarbeit zwischen Baden-Württemberg und Bayern – nicht, weil wir im Süden liegen, sondern weil wir eine ähnliche Interessenslage haben“, erklärte der Regierungschef am Dienstag. Diese jahrzehntelange Kooperation, Südschiene genannt, habe ja auch den Regierungswechsel in Baden-Württemberg von der CDU hin zu seinen Grünen überstanden. Hessen aufzunehmen in eine sogenannte Süd-MPK sei sinnvoll, da dies dann beim Länderfinanzausgleich die drei Länder seien, die 96 Prozent der Mittel einzahlten. „Wir sind die Wirtschaftslokomotiven der Republik und müssen schauen, dass wir unsere Interessen wahrnehmen“, so Kretschmann – etwa bei der Frage nach Energielieferungen und einer WasserstoffInfrastruktur. „Die Lokomotiven brauchen ja Strom.“