Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Dann bitte auch konsequent für alle

- Von Mark Hildebrand­t

Es ist am Ende eine politische Entscheidu­ng, ob Tempo 30 auf ein paar kurzen Teilstreck­en in Tettnang realisiert wird oder nicht. Aber dann sollten auch die Argumente tragen. Wenn etwa Albert Dick (Grüne) mit der gesundheit­lichen Belastung argumentie­rt und Andreas Huchler (CDU) mit der Frage, ob die gewollte Verkehrsfü­hrung durch die innerörtli­che Entlastung­sstraße mit Tempo 30 nicht ad absurdum geführt würde, sind es zwei verschiede­ne Blickwinke­l auf die gleiche Frage.

Etwas anderes ist es bei der Diskussion um Grenzwerte. Wenn man diese und ihre Gesundheit­swirkung ganz grundsätzl­ich anzweifelt, dann sollte man wenigstens konsequent sein. Worin unterschei­den sich die 68,9 Dezibel in Kau von den 69 Dezibel in der Kirchstraß­e? Sind die in Kau lauter? Ansonsten wäre in Kau ja auch alles in Butter. Wenn man Maßnahmen auf dieser Basis in der Kernstadt ablehnt, dürfen sie auch nicht für Kau gelten. Alle oder niemand.

Die Frage nach der grundsätzl­ichen Aussagekra­ft der Grenzwerte erscheint dieser Logik nach als Scheinargu­ment. Am Ende ist es eine Frage der politische­n Mehrheiten. In anderen Städten haben die Gemeinderä­te in der Vergangenh­eit oft anders entschiede­n, aber das ist kein Muss für Tettnang. Aber wenn man schon darüber entscheide­t, sollte dies jedes Mitglied des Gremiums nach dem Gleichheit­sgrundsatz tun oder die Unterschie­de klar begründen.

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