Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Angewandte politische Bildung dank „SZ“
Zur Berichterstattung über die „Jahnstraße Nord“, 12. November:
Der Tagesordnungspunkt „Jahnstraße Nord“im TA am 9.11. war für einen Bürger wie mich, der nur wenig kommunalund verwaltungsrechtliche Sachkenntnisse hat, sehr interessant. Im Vorfeld konnte man im Bürgerinformationsportal den „Städtebaulichen Vertrag zum Bebauungsplan“und elf Anlagen studieren. Dies allein vermittelt einem die Komplexität eines solchen Vorhabens. Dabei wird auf Bodenproben verwiesen, auf Verkehrsströme, da wird die vorhandene Tier- und Pflanzenwelt in den Blick genommen, man erfährt etwas von Grün- und Parkflächen, um nur eine kleine Auswahl zu nennen. Es ist schon eine enorme Leistung, dass diese Menge an vielschichtigen Informationen durch die Gemeinderatsmitglieder verarbeitet und gewürdigt werden, zumal dies nicht der einzige Tagesordnungspunkt der Sitzung war. Um als „Hauptorgan der Gemeinde“die gesetzlichen Kontrollaufgaben und Hoheiten wahrnehmen zu können, ist wahrscheinlich eine gute Zusammenarbeit mit der Verwaltung unabdingbar; dies kann sich unter anderem in der Vorbereitung von Sitzungen (zum Beispiel Bereitstellung von Unterlagen und Informationen) zeigen, oder der Durchführung ebendieser. Tauchen dann dennoch Infolücken auf, oder scheinen Argumentationen der Verwaltung widersprüchlich zu sein, oder warten auf eine weitere Plausibilisierung, dann kann, wie im TA zur Jahnstraße Nord, gezieltes Nachfragen von Gemeinderäten helfen, Klarheit in Sachverhalte zu bringen, oder zu einer Neubewertung zu kommen.
Für mich als außenstehenden Beobachter entstanden auf Grund der Vielschichtigkeit des Themas und der geringen eigenen Erfahrung dann doch auch manche Fragezeichen, gerade was die Dynamik und den Prozess der Sitzung selbst betrifft. Hier war es hilfreich zeitnah einen sehr ausführlichen Bericht (plus Kommentar!) mit den nötigen Verknüpfungen und Hintergrundinfos in der „Schwäbischen Zeitung“lesen zu können. Das „Arrangement“von Unterlagen, der Sitzung selbst und der Berichterstattung hatten etwas von angewandter politischer Bildung. Danke!
Vor ein paar Tagen hatten Sie auch einen Bericht in der Schwäbischen Zeitung, dass Schüler der MGTT über eine gewisse Zeit ein Abo erhalten. Lässt sich hier gegebenefalls eine Verknüpfung im Sinne der von mir im Leserbrief angesprochenen Intention der „angewandten politischen Bildung“(vielleicht ist dies nicht die richtige Begrifflichkeit?) schaffen? Zum Beispiel der (begleitete) Besuch von TA und / oder VA, mit Vorab-Info in der Schule zu ausgewählten TOP’s und vor allem auch dann Studium der Berichte in der Schwäbischen hierzu und die Diskussion in der Klasse. Vielleicht auch die Diskussion mit Ihnen als Redakteure, um zu erfahren, was Sie geleitet hat „dies“oder „jenes“in den Fokus zu nehmen und zu thematisieren, anderes aber nicht.
Sollte sich hierzu „etwas“auftun und Unterstützung gebraucht werden (ich überlege gerade, ob dies auch etwas für den Stadtseniorenrat sein könnte oder ein ehrenamtliches Engagement, …?), dann bitte melden.
Christian Freudling, Tettnang