Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Blisshards im Aufwärtstrend
Häfler Handballer landen vierten Saisonsieg – Klatsche für Langenargen-Tettnang
FRIEDRICHSHAFEN - Unterschiedliche Gefühlswelten bei den Bodensee-Teams in der Handball-Bezirksliga. Die HSG Friedrichshafen-Fischbach scheint die Abstiegssaison und den schlechten Start hinter sich gelassen zu haben. In der Bodenseesporthalle siegten die Häfler Handballer am Sonntag mit 33:31 (14:16) – es war der vierte Sieg seit Mitte Oktober. Damit befinden sich die Blisshards zurzeit im sicheren Mittelfeld. Anders sieht es bei der HSG Langenargen-Tettnang aus. Der Aufsteiger bleibt zwar Viertletzter, kassierte in Feldkirch (19:40) die zweite heftige Klatsche nacheinander.
Die HSG Friedrichshafen-Fischbach war vor ihrem Gegner gewarnt. Langenau/Elchingen II sorgte zuletzt mit dem 31:28-Auswärtssieg beim TSB Ravensburg für Aufsehen und setzte mit einem klaren 45:27-Erfolg gegen Langenargen-Tettnang ein weiteres Zeichen. In der Halbzeit sah es für die Gäste aus dem Alb-DonauKreis erneut sehr gut aus. So war mit einer 16:14-Führung die Ausgangslage für einen weiteren Sieg geschaffen worden. Doch die Häfler hatten etwas dagegen, zogen das Spiel nach und nach auf ihre Seite. Spätestens nach dem Tor durch Julian Fischinger zum 24:23 (41.) befanden sich die Gastgeber vor 50 Zuschauern in der Bodenseesporthalle auf einem guten Weg. Langenau/Elchingen glich noch einmal aus: Hannes Schorn erzielte das 25:25 (45.). In Person von Elias Rebstein (46.) hatte Friedrichshafen-Fischbach eine gute Antwort. Das Talent traf zum 26:25, die Häfler gaben die Führung danach nicht mehr ab. Das letzte Tor der Gastgeber steuerte Fischinger per Siebenmeter bei (60., 33:30). Gästespieler Donat Ruess betrieb noch Ergebniskosmetik und besorgte vier Sekunden
vor Schluss den 33:31-Endstand, den Jubeltanz der Blisshards konnte er damit aber nicht mehr verhindern. Für die HSG FriedrichshafenFischbach spielten: Wenzel, Pietsch (beide Tor); Pentzlin (3 Tore), Jörger (1), Mohr (2), Westerholt (5), J. Lunkwitz (2), Röhner, Braunmiller (1), Keller, N. Lunkwitz, Rebstein (6), Fischinger (7/davon 4 Siebenmeter), Kotnik (6).
Gesprächsbedarf herrscht bei der HSG Langenargen-Tettnang. Das Team von Trainer Clemens Balle hat erneut eine extrem hohe Pleite hinnehmen müssen. Nach dem 27:45 bei der HSG Langenau/Elchingen II folgte nun vor 238 Zuschauern am vergangenen Samstag eine 19:40 (10:20)-Niederlage bei BW Feldkirch. „Wir haben uns wie eine Jugendmannschaft abschlachten lassen. Das ist enttäuschend“, findet Clemens Balle klare Worte. „Das ist nicht das Gesicht, was wir zeigen wollen.“Ihm fehlten in der Reichenfeldhalle in Feldkirch der Glaube und der Kampfgeist – Dinge, die Langenargens
Handballteam eigentlich stark machen. Der Gesamteindruck des bisher erfolgreichen Jahres 2022 hat damit durchaus einen negativen Touch bekommen. Balle will auch nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Sicherlich habe Langenargen momentan einen „personellen Engpass“, berichtet der Trainer. „Uns fehlt der komplette Rückraum.“Die Haltung muss trotzdem besser sein. „Es geht um die Einstellung, wie man in das Spiel geht. Das werden wir intensiv ansprechen“, sagt Balle. Er versucht nämlich unbedingt zu vermeiden, dass seine Mannschaft auch im Heimspiel im Sportzentrum Langenargen gegen den Tabellenzweiten HC Hohenems (Samstag, 20 Uhr) so auftritt und möchte – unabhängig vom Resultat – das Jahr mit einer vernünftigen Leistung abschließen. Für die HSG LangenargenTettnang spielten: D´Argento, Gromus, Schumacher (Tor); Zocholl (7), Straub, Hafen (4), Deubach, Werner (4), Brandt (1), Baumann, Wuhrer, Csajagi (2), Brugger (1).