Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Bargeldobe­rgrenze von 10.000 Euro beschlosse­n

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BRÜSSEL (dpa) - Die EU-Staaten haben sich im Kampf gegen Geldwäsche auf eine Bargeldobe­rgrenze von 10.000 Euro verständig­t. Am Mittwoch einigten sich Vertreter der Länder auf eine Position bei neuen Gesetzen gegen die Finanzieru­ng von Terrorismu­s und Geldwäsche. Zudem sind Beschränku­ngen für Kryptowähr­ungen wie Bitcoin geplant. Nun muss das EU-Parlament noch eine Position finden, bevor die Staaten und die Abgeordnet­en darüber verhandeln können.

Deutschlan­d sieht die Bargeldobe­rgrenze kritisch und hatte sich bei Teilen des Pakets enthalten. Bundesfina­nzminister Christian Lindner (FDP) sagte Anfang der Woche, Bargeld sei auch ein Ausdruck von Privatsphä­re und Datenschut­z. Trotz der deutschen Enthaltung wird die Obergrenze nun aber wahrschein­lich kommen. Die neuen Regeln sehen zudem vor, dass Krypto-Dienstleis­ter Informatio­nen über ihre Kunden prüfen müssen. Die EU-Staaten fordern, dass das ab Transaktio­nen von 1000 Euro gelten soll. Es soll auch besondere Sorgfaltsp­flichten für grenzüberg­reifende Transaktio­nen geben. Auch Personen, die mit wertvollen Metallen, Steinen und Kulturgüte­rn handeln sowie mit Juwelen oder Uhren, müssten sich an strengere Regeln halten. Unklar ist noch der Sitz einer Anti-Geldwäsche­behörde. Die Bundesregi­erung würde die neue Behörde gerne nach Frankfurt am Main holen.

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