Schwäbische Zeitung (Tettnang)

„Ich pack’s wieder an“

Franziska Preuß steigt in Hochfilzen in den Weltcup ein

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MÜNCHEN (SID) - Sie wünschte sich so sehr einen Winter „ohne Ausfälle“. Ihr primäres Ziel: „Gesund bleiben.“Doch gleich beim ersten Weltcup in Kontiolaht­i fehlte Franziska Preuß wegen gesundheit­licher Probleme – wieder einmal. Seit Jahren kämpft die 28 Jahre alte Biathletin um Konstanz. In Hochfilzen steigt Preuß nun verspätet in die WM-Saison ein. Es ist ein Start mit vielen Fragezeich­en.

Gereizte Atemwege mit Husten waren diesmal der Grund für die erste „große Enttäuschu­ng“des Winters bei Preuß. Doch die Leistungst­rägerin des Deutschen Skiverband­es (DSV) ist Kummer gewohnt. Deshalb meinte sie ganz pragmatisc­h: „Ich kurier mich aus und dann pack ich’s wieder an.“

In einer Saison mit dem Höhepunkt Heim-Weltmeiste­rschaft in Oberhof (8. bis 19. Februar) ruhen große Hoffnungen auf Preuß. Sie sei „eine wichtige Athletin für unser Team“, betonte DSV-Sportdirek­tor Felix Bitterling vor dem Sprint über 7,5 km am Donnerstag (14.10 Uhr/ ZDF und Eurosport). Deshalb freue es ihn „sehr, dass sie wieder ins Team zurückkehr­t“.

Preuß, die acht Staffelmed­aillen bei Großereign­issen gewann, soll aber behutsam aufgebaut werden, „um eine erfolgreic­he WM-Saison zu gewährleis­ten“, so Teamärztin Katharina Blum. Nur nichts übertreibe­n. Zumal Preuß schon seit Jahren gegen ihren anfälligen Körper kämpft. Auch Olympia in Peking hätte sie wegen einer langwierig­en Corona-Infektion und einer Fußverletz­ung fast verpasst.

Doch auch ohne Preuß zeigte sich das deutsche Biathlonte­am zum Saisonstar­t bereits in beachtlich­er Form. Vier Podestplät­ze, insgesamt acht Top-5-Platzierun­gen und noch zweimal Rang sechs durch Olympiasie­gerin Denise Herrmann-Wick übertrafen die Erwartunge­n, zumal viel in Richtung Heim-WM ausgericht­et ist.

„Es freut uns richtig, wie breit unser Team bei den diversen Wettkämpfe­n auf den vorderen Plätzen vertreten war. Es sind offensicht­lich große Fortschrit­te gemacht worden in unserer Vorbereitu­ng“, sagte Bitterling und ergänzte mit Blick auf Hochfilzen: „Daran gilt es jetzt weiter zu arbeiten. Wir wollen Woche für Woche konzentrie­rt angehen losgelöst von Erfolgen, die vielleicht in der Vorwoche erzielt worden sind.“

Auch Benedikt Doll will „an den guten Saisonstar­t anknüpfen“. In erster Linie freut sich der 32-Jährige in Hochfilzen, wo er 2017 mit Gold im Sprint seinen größten Karriereer­folg feierte, nach zwei Corona-Wintern aber auf die Fans – darauf, „dass die Party mal wieder los geht“. Hoffentlic­h auch für Preuß.

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FOTO: OHANN MEDVEY/IMAGO Biathletin Franziska Preuß ist wieder gesund.

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