Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Weihnachten abschaffen?
Krippenspiel mit 28 Kindern stellt aktuelle Fragen
MECKENBEUREN - Der Bretter-Stall und die Krippe auf der Kirchwiese neben der evangelischen Pauluskirche sahen so echt aus wie damals in Bethlehem. Aber die Fragen im Krippenspiel waren hochaktuell: Warum feiern wir heute ein Ereignis, das schon mehr als 2000 Jahre zurückliegt? Welchen Sinn hat Weihnachten in diesem Krisen-Jahr 2022? Für das Krippenspiel am Heiligen
Abend konnte das engagierte Team der Ehrenamtlichen in diesem Jahr mit 28 Kindern und Jugendlichen wieder mehr Teilnehmende für das jährliche Krippenspiel gewinnen als zuletzt.
Rund 150 Besucherinnen und Besucher kamen bei feuchtem Wetter auf die Kirchwiese neben der evangelischen Pauluskirche. Das von einer Mitarbeiterin selbst verfasste
Krippenspiel setzte zunächst mit einer Rahmenhandlung ein, in der sich Jugendliche im Jahr 2022 auf dem Schulhof in Buch unterhalten: „Ein Weihnachtsfest, das so sehr von den aktuellen Krisen beeinträchtigt ist, kann man doch vollends abschaffen – oder nicht?“Mit dieser Frage konfrontierten sie Pfarrer Peter Steinle, der ihnen zunächst die biblische Weihnachtsgeschichte nahe bringen wollte. Sie wurde von den jungen Mitwirkenden in liebevoll gestalteten Kostümen im eigentlichen Krippenspiel dargestellt.
In seiner anschließenden Kurzpredigt griff Pfarrer Steinle die Fragen der Jugendlichen nochmals auf: „An Weihnachten hat der allmächtige Gott gezeigt, dass er nicht in unendlicher Ferne im Himmel bleiben will. Er wird Mensch, um uns ganz nahe zu kommen.“Gott sei aber nicht nur vor 2000 Jahren in diesen Stall in Bethlehem gekommen, sagte Pfarrer Steinle: „Er will auch uns heute ganz nahe kommen – bis in unser Herz.“
Unter dem Segen Gottes und mit den Klängen von „O du fröhliche“gingen die Kinder und die erwachsenen Gottesdienstbesucher in die Heilige Nacht.