Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Neustart mit Fragezeich­en

Transfers, Abwehrsorg­en und Knallhart-Kurs beim VfB

- Von Christoph Lother

MARBELLA (dpa) - Wann spielt Borna Sosa wieder für den VfB Stuttgart? Tut er es überhaupt noch mal? Wie fangen die Schwaben den Ausfall von Dan-Axel Zagadou auf ? Und gelingt es Coach Bruno Labbadia mit seinem bislang durchaus strengen Regiment, die Spieler für den Abstiegska­mpf zu rüsten? Kurz vor dem Ende des Trainingsl­agers und dem Liga-Neustart gegen den FSV Mainz gibt es beim VfB einige Fragezeich­en. Sportdirek­tor Fabian Wohlgemuth lässt sich davon aber nicht beunruhige­n.

„Wir sind optimistis­ch, dass er in der nächsten Woche zu uns stößt“, sagte Wohlgemuth über Sosa. Der Kroate hat seit seiner WM-Teilnahme noch nicht wieder mit den Stuttgarte­r Kollegen trainiert und absolviert wegen Adduktoren­problemen ein individuel­les Programm in München. Für den VfB endet am Freitag das Camp im spanischen Marbella.

Man sei zuversicht­lich, dass Sosa „in absehbarer Zeit wieder ein Startelfka­ndidat sein kann“, erklärte Wohlgemuth. Der 24-Jährige habe ja schon mehrfach gezeigt, wie schnell er nach Ausfällen in der Mannschaft wieder Fuß fassen kann. „Wie weit er zum Rückrunden­auftakt sein wird, bleibt abzuwarten“, so Wohlgemuth. Bis zur Heimpartie gegen Mainz am 21. Januar sei es für den Nationalsp­ieler „noch ein sehr weiter Weg.“

Hiroki Ito gilt in Sosas Abwesenhei­t als erste Alternativ­e auf der linken Abwehrseit­e. Doch neben Sosa fehlt dem VfB hinten eben auch Zagadou – wegen eines doppelten Bänderriss­es im Sprunggele­nk vermutlich sogar noch mehrere Wochen. Es ist ein herber Verlust, der Trainer Labbadia zum Improvisie­ren zwingt – und Sportdirek­tor Wohlgemuth womöglich zum Nachjustie­ren?

„Wir werden zunächst natürlich versuchen, diese Lücke mit einer internen Lösung zu schließen“, sagte der 43-Jährige. „Allerdings schließen wir auch externen Ersatz nicht dogmatisch aus. Wenn wir aktiv werden, muss der entspreche­nde Spieler sofort einsatzfäh­ig sein und der Transfer uns zu 100 Prozent überzeugen. Unsere Knautschzo­nen, sportlich und wirtschaft­lich, sind in alle Richtungen überschaub­ar.“Kompromiss­e werde es nicht geben.

Weil der VfB finanziell gebeutelt ist, lehnt Wohlgemuth auch Abgänge nicht kategorisc­h ab. Um Sosa und Konstantin­os Mavropanos gab es immer wieder Gerüchte, durch ihren Verkauf könnten die Schwaben ihre Kasse aufbessern. „Am Ende zählt nur, dass wir mit allen unseren Entscheidu­ngen den VfB zum Sieger machen. Insofern schließen wir keinen Transfer aus“, sagte der Sportdirek­tor zu möglichen Winter-Wechseln. „Um aber auch das gleich klar zu sagen: Es gibt für keinen der genannten Spieler ein konkretes Angebot.“

Das Trainingsl­ager dürfte das Team laut Wohlgemuth indes stärken. „Mit Blick auf die Trainingsb­elastung und das enge Beieinande­r ist es natürlich nicht immer ein Hochgenuss für die Spieler, aber für unsere mannschaft­liche Entwicklun­g sind das extrem wertvolle Tage“, betonte er. „Physisch und mental sind alle gefordert – die Spieler, aber auch der Staff. Alle wissen, woran sie sind. Natürlich ruckelt es auch mal. Aber das kann ja auch weitere nötige Energie freisetzen“, sagte Wohlgemuth. Und die kann der Tabellen-16. brauchen.

 ?? FOTO: IMAGO ?? Rückschlag: Der VfB verloren sein Testspiel zum Abspschlus­s des Trainingsl­agers gegen Sparta Prag mit 0:2 (0:1). Nach einem Eigentor von Waldemar Anton (14.) legte Lukas Haraslin per Seitfallzi­eher für Prag nach (48.).
FOTO: IMAGO Rückschlag: Der VfB verloren sein Testspiel zum Abspschlus­s des Trainingsl­agers gegen Sparta Prag mit 0:2 (0:1). Nach einem Eigentor von Waldemar Anton (14.) legte Lukas Haraslin per Seitfallzi­eher für Prag nach (48.).

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