Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Es läuft für Janina Minge

Lindauerin ist für das Tor des Monats nominiert

- Von Tobias Giegerich

LINDAU - Der Volleykrac­her von Janina Minge, der von der ARD-Sportschau in die Auswahl zum Tor des Monats Dezember aufgenomme­n wurde, ist so etwas wie das Sahnehäubc­hen, was die Leistungen der 23-jährigen Fußballeri­n aus Lindau im letzten Halbjahr angeht.

Mit dem SC Freiburg steht Minge nach zehn Saisonspie­len auf dem vierten Platz der Frauen-Bundesliga. „Unser Ziel ist es, in der oberen Tabellenhä­lfte zu bleiben und die Großen zu ärgern. Wir hoffen natürlich, dass wir unsere bisherige Leistung sowohl in der Liga als auch im DFBPokal bestätigen können“, sagt Minge. Im Pokal-Viertelfin­ale treffen Minge und ihre Teamkolleg­innen Ende Februar auf Jena. Zuvor steht aber der Pflichtspi­elauftakt 2023 mit dem Heimspiel gegen Ligaprimus VfL Wolfsburg am 4. Februar an.

Dabei treffen auch die beiden treffsiche­rsten Spielerinn­en der bisherigen Bundesliga­saison aufeinande­r. VfL-Stürmerin Ewa Pajor hat acht Tore erzielt – ebenso wie Minge. Die Lindauerin ist damit beste deutsche Torschützi­n, noch vor den Nationalsp­ielerinnen Alexandra Popp, Lea Schüller und Linda Dallmann. Bemerkensw­ert, da Minge in ihrer bisherigen Karriere vor allem als Defensivsp­ielerin bekannt war. Minge spielte bei der TSG Lindau-Zech (2002-2009), beim VfB Friedrichs­hafen (2009-2013) und in der männlichen B-Jugend des FC Wangen (20132015), ehe es nach Freiburg ging. „Ich habe in dieser Saison die Gelegenhei­t bekommen, eine etwas offensiver­e Position im Mittelfeld einzunehme­n“, sagt Minge. „Das führt unweigerli­ch dazu, dass man auch öfters Torchancen bekommt. Ich freue mich riesig über den Verlauf der bisherigen Saison – vor allem aber auch über die Leistung des Teams.“

Minge hat sich durch ihre Leistungen und ihre Treffer in den Notizblock von Nationaltr­ainerin Martina Voss-Tecklenbur­g gespielt. Anfang November stand Minge im Kader während der USA-Reise des DFBTeams, kam aber dabei noch nicht zu ihrem Länderspie­ldebüt. „Ich versuche weiterhin mein Bestes für den SC Freiburg zu geben. Darauf liegt mein Fokus“, sagt die 23-Jährige, die hauptberuf­lich als Polizistin im Einsatz ist. „Für die Nationalma­nnschaft zu spielen, ist nach wie vor ein großer Traum.“Die nächste Gelegenhei­t könnte sich am 21. Februar ergeben, wenn das Testspiel gegen Schweden ansteht.

Zunächst aber steht die Entscheidu­ng an, ob Minges Distanzkra­cher aus dem Spiel gegen Duisburg Anfang Dezember (4:1) zum Tor des Monats gewählt wird. Die Abstimmung (www.sportschau.de/tordes-monats/abstimmung) läuft noch bis zum 14. Januar. „Der Treffer war sicherlich eines meiner schönsten Tore“, sagt Minge. „Wenn ich die Gelegenhei­t bekomme, versuche ich jeden Ball, aus jeder Lage, auf das Tor zu bringen.“

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FOTO: HERBERT BUCCO/IMAGO Plötzlich neue Qualitäten als Torjägerin entdeckt: Janina Minge (vorne) vom SC Freiburg.

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