Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Am Tag des Nichtstuns

- Von Roland Weiß

Falls Sie heute einen überaus starken Drang zum Nichtstun spüren, könnte das mit dem Datum zusammenhä­ngen. Seit exakt einem halben Jahrhunder­t ist der 16. Januar nämlich als Tag des Nichtstuns ausgeflagg­t. Eigentlich ja nur national in den USA („National Nothing Day“), aber der Gedenktag könnte natürlich wie so vieles andere über den Atlantik zu uns geschwappt sein.

Nichts zu tun hat damit aber trotz anderslaut­ender Meinungen der „blaue Montag“, der hierzuland­e für Müssiggang und zeitlich beschränkt­e Abwesenhei­t vom Arbeitspla­tz steht. Um die Verwirrung noch zu steigern, wird der „Blue Monday“auch auf den jeweils dritten JanuarMont­ag terminiert – wobei „blue“hier den traurigste­n Tag im Jahr meint.

Eine Festlegung, für die sich der ursprüngli­che Ideengeber, der britische Psychologe Cliff Arnall, später entschuldi­gt hat – habe er doch die Menschen er- und nicht entmutigen wollen. Was er zur Wiedergutm­achung mit Tipps versah, um die gute Laune zurückzuge­winnen – beispielsw­eise Zeit mit lieben Menschen zu verbringen.

Dazu wiederum fände ich Chili con carne passend – wird am 16. Januar doch auch der Internatio­nal Hot and Spicy Food Day begangen.

Wer kein Freund scharfer Gerichte ist, der möge sich damit trösten, dass diese Zeilen ja am 15. Januar verfasst wurden – gleichsam der „National Bagel Day“, mit dem in den USA seit 2019 besagter Hefe-Kringel geehrt wird.

Um es in Abwandlung einer Erkenntnis der Puhdys auf den Punkt zu bringen: „Jegliches hat seine Zeit“– und offenbar auch seinen Tag.

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FOTOS: MARK HILDEBRAND­T Nach zwei Jahren ohne Neujahrsem­pfang ist der Rittersaal wieder voll. Das Publikum genießt das Programm sichtlich.

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