Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Beste Stimmung beim Jubiläumsumzug
Viele Hundert Narren und Zuschauer feiern 175 Jahre Fasnet in Immenstaad
IMMENSTAAD - Wenn das kein Grund zum Feiern ist: 175 Jahre gibt es die Fasnet in Immenstaad, was die Hennenschlitter am Samstag mit einem großen Jubiläumsumzug durch den Ort gefeiert haben. Das Wetterglück wussten die Närrinnen und Narren der 42 teilnehmenden Zünfte zu schätzen. Entgegen der Vorhersage blieb es für die vielen Hundert Akteure und Zuschauer bis zum Schluss trocken. Mehr als drei Stunden ließen sich die Narrenzünfte Zeit, gemütlich durch die Seegemeinde zu ziehen.
„Der erste Umzug seit langem“war es für zwei Hexen aus Langenargen. „Die Stimmung war gut. Das ist in jedem Dorf ein bisschen anders“, sagten sie. Andere Narren fanden die Gelassenheit der Narrengesellschaft Hennenschlitter bei der Abwicklung besonders. „Schon am Aufstellungsplatz sind alle ganz entspannt geblieben.“
Lenja, 17 Jahre, und Marla, 16 Jahre, waren aus Salem in die Seegemeinde gekommen, um den Jubiläumsumzug zu sehen. „Es waren viel mehr Gruppen als sonst. Das haben wir so noch nie gesehen“, erklärten sie beeindruckt. Ebenfalls fasziniert war Frederique, der aus Montreal in Kanada stammt und zu Gast bei Freunden in Markdorf war. Er fand den großen Jubiläumsumzug „very cool“. So etwas gebe es in Kanada nicht.
Der Parkplatz bei der Linzgauhalle wurde am Samstag gewissermaßen zur Kommandozentrale: Dort begann und endete der Umzugsweg. Außerdem gab es, wie auch an einigen anderen Stellen im Ort, Hütten, in denen Getränke und Essen verkauft wurden. Von diesem Platz aus starteten als letzte Zunft des Jubiläumsumzugs auch die Hennenschlitter selbst – mit der historischen Pferdekutsche, allen Wagen, Gruppen und Mäschkerle, die die Narrengesellschaft zu bieten hat. Nur zu Jubiläen wird etwa der große Prinzenwagen herausgeholt, zusammengebaut und extra zugelassen.
Umso spannender fand es das Prinzenpaar, Simone I. und Lukas I., im Jubiläumsjahr auch noch diese besondere Ehre zu erleben. Hoch oben vor dem blauen Pfauenrad thronend – mit sechs kleinen Pagen und dem Narro Axel Töbel vor sich – fuhren sie mit großem „Hallo“durch die Seegemeinde. Prinzessin Simone I. fand: „Das war ein großartiges Erlebnis, vor allem das Frickenwäsele runter auf dem hohen Wagen.“
Mehrere Präsidiumsmitglieder des Alemannischen Narrenrings (ANR) waren anlässlich des 175-jährigen Jubiläums zu den Veranstaltungen der Narrengesellschaft an den See gekommen. Nach dem Umzug lobte Schatzmeister Fridolin Aierstock aus Oberteuringen: “Der Zunftmeisterempfang vor dem Jubiläumsumzug war genial, gestaltet mit großer Kreativität. Die Immenstaader schaffen eine Atmosphäre, dass man sich einfach wohlfühlt.“
Es sei, als ob man alte Freunde treffe. Das Präsidium habe selbst große Freude daran gehabt, nach der langen Pandemiepause endlich wieder die Vielfalt der Figuren und Hästräger der alemannischen Fasnet in diesem Jubiläumsumzug erleben zu können.
Auch Bürgermeister Johannes Henne war rundum begeistert: „Super Stimmung, alle waren friedlich, alles war sicher, toll organisiert, perfektes Wetter – also rundum gelungen“, lobte er.
Viele weitere Bilder und ein Video vom Umzug finden Sie unter www.schwäbische.de/ hennenschlitter23