Schwäbische Zeitung (Tettnang)
Spekulationen um Lambrecht-Nachfolge
Für Bundeskanzler Olaf Scholz und seine Partei beginnt nun die Suche nach einer guten Nachfolge für die zurückgetretene Verteidigungsministerin Christine Lambrecht. Zunächst waren fünf parteiinterne Namen für das Amt im Gespräch – nach Medienberichten sind drei davon allerdings schon wieder raus aus dem Rennen. Der Co-Vorsitzende der SPD, Lars Klingbeil wird das Verteidigungsministerium wohl genauso wenig übernehmen wie der Chef des Kanzleramts, Wolfgang Schmidt, oder der derzeitige Bundesarbeitsminister Hubertus Heil. SPD-Chef Lars Klingbeil ist zwar Experte für Sicherheitspolitik, machte aber klar, dass er lieber Parteivorsitzender bleiben will, als Minister zu werden. Heil und Schmidt sind Kanzler Scholz in ihren aktuellen Postitionen zu wichtig.
Die heißeste Spur führt demnach zu zwei SPD-Frauen. Zum einen könnte die Innen- und Justizexpertin Eva Högl (54) das Verteidigungsministerium von Lambrecht übernehmen. Högl kümmert sich seit Mai 2020 als Wehrbeauftragte des Bundestages um die Belange der Soldaten und Soldatinnen. Als SPD-Abgeordnete im Bundestag beschäftigte sie sich zuvor vor allem mit den Themen Kriminalität, Polizei und Geheimdienste. Mittlerweile ist sie auch mit militärischen Inhalten gut vertraut. Die andere Kandidatin für das Verteidigungsministerium heißt Siemtje Möller (39), die immerhin Erfahrung im Militärwesen mitbringt. Die SPD-Politikerin aus Niedersachsen ist derzeit Parlamentarische Staatssekretärin im Verteidigungsministerium. Seit 2017 sitzt sie im Bundestag und war als Abgeordnete dort unter anderem Mitglied im Verteidigungsausschuss. (dpa)