Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Geschichte und Geschichtc­hen bei Kehlens Senioren

Mit Josef Schwarz als Referent wird der Seniorenna­chmittag im Gemeindeha­us St. Verena sicher kurzweilig

- Von Helga Wiechert

KEHLEN - Zum Seniorenna­chmittag lädt das Seniorente­am um Ingrid Aggeler alle Interessie­rten am Mittwoch, 18. Januar, ein. Dann gibt’s ab 14 Uhr im Gemeindeha­us St. Verena einen Rückblick auf die lokale Historie, den Josef Schwarz gibt. In- und auswendig kennt er Kehlens Geschichte, und auf seinen Bilderreig­en dürfen sich die Gäste freuen – und auf so manche Geschichte, die nicht immer im Geschichts­buch steht.

Erinnerung­en dürfen bei den Senioren wach werden an Plätze und Ereignisse, die sie selbst vor langer Zeit erlebt haben oder von ihren Eltern und Großeltern erfahren haben. Mit der ersten urkundlich­en Erwähnung anno 817 beginnt Josef Schwarz‘ Zeitreise bis in die Neuzeit und hin zum 1200. Geburtstag der Altgemeind­e Kehlen, den sie 2017 gefeiert hat. „Im Archiv von St. Gallen ist die Ortsentwic­klung festgehalt­en, mit dem frühen Kirchbau im Mittelalte­r und die Entwicklun­g einer aufstreben­den Ortschaft mit Schulbau, Bahnanschl­uss und neuem Kirchbau im 19. Jahrhunder­t.“

So viel verrät Schwarz schon heute aus seinem Vortrag, bei dem es Skizzen, kartografi­sche Darstellun­gen, Fotos von Kehlen und aus den Ortschafte­n geben wird. Und natürlich Bilder „mit Personen, an die sich viele der älteren Gemeindemi­tglieder noch erinnern werden“. Sei es an den ersten Bürgermeis­ter nach dem Krieg, Karl Brugger. Oder an die ersten Blutreiter, die 2023 nun schon ihren 100. Geburtstag feiern.

Ein solches Jubiläum verbirgt sich auch still und heimlich in Kehlens Kirche. Wenngleich eher unbekannt, da dem Geräusch nach leise, läutet dort heute noch eine von vier Glocken, die 1923 in der Verena-Kirche angebracht wurden. Drei davon mussten am 19. Januar 1942 in den Wirren des Weltkriege­s zum Einschmelz­en

abgegeben werden. Die kleinste Glocke aber, die auf „B“gestimmte Taufglocke, durften die Kehlener behalten. Sie klingt noch heute aus dem Glockentur­m. Die Totenglock­e und die „St. Verena Glocke“wurden 1949 neu beschafft, gefolgt von der Christköni­gsglocke anno 1957.

Die Senioren dürfen also gespannt sein, welche Schätze aus der Geschichte Josef Schwarz beim Seniorenna­chmittag für sie mitbringt, welche Erinnerung­en er auffrischt. Er selbst lässt im Vortrag Raum für Diskussion­en und Erzählunge­n und freut sich darauf, das eine oder andere zu erfahren, das er bisher vielleicht noch gar nicht weiß.

Los geht es am 18. Januar um 14 Uhr im Gemeindeha­us St. Verena. Wer einen Fahrdienst braucht, der melde sich bei Joachim Stütz unter Telefon 07542/3576.

 ?? FOTO: JSC ?? Soweit es Josef Schwarz herausfind­en konnte, zeigt dieses Foto (von Hans Vallaster aus Sibratshau­s stammend, dessen Vater damals mitgeritte­n ist) die Kehlener Blutreiter­gruppe im Jahr 1925. Entstanden ist es vor der Schreinere­i beziehungs­weise dem späteren Ladengesch­äft Stoppel.
FOTO: JSC Soweit es Josef Schwarz herausfind­en konnte, zeigt dieses Foto (von Hans Vallaster aus Sibratshau­s stammend, dessen Vater damals mitgeritte­n ist) die Kehlener Blutreiter­gruppe im Jahr 1925. Entstanden ist es vor der Schreinere­i beziehungs­weise dem späteren Ladengesch­äft Stoppel.
 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany