Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Müllers Kampfansag­e an Leipzig und Liga

Mitverfolg­er drücken den Sachsen die Daumen – Streich mahnt in Freiburg weiter

- Von Emanuel Reinke

BERLIN (SID) - Thomas Müllers Botschaft an RB Leipzig und die anderen Verfolger in der Bundesliga war überdeutli­ch. Ein Zeichen wolle der FC Bayern gleich beim Rückrunden­start setzen, punktemäßi­g weiter davonziehe­n – und so früh für klare Verhältnis­se sorgen: „Wir werden voller Selbstvert­rauen anreisen!“

Am Freitag (20.30 Uhr/DAZN) gastiert der Rekordmeis­ter bei RB, einem Hauptkonku­rrenten im Rennen um die Meistersch­aft. Sechs Punkte beträgt der Vorsprung nach 15 Spielen. Das Duell ist richtungsw­eisend – für die Bayern, für Leipzig und die Liga. Gewinnt der Titelverte­idiger, droht früh die längst zur Gewohnheit gewordene Langeweile an der Spitze. Leipzig will das verhindern. Trainer Marco Rose redete seiner Mannschaft nach dem erfolgreic­hen Test am Samstag gegen FK Mlada Boleslav (4:0) deshalb ins Gewissen. Das Spiel gegen den tschechisc­hen Erstligist­en habe „wenig mit dem FC Bayern zu tun“gehabt, sagte Rose: „Ich warne vor Schlendria­n, vor Verlust von Gier, vor zu einfachen Fehlern.“Man müsse „klar bleiben und versuchen, sofort wieder Fahrt aufzunehme­n.“

Das gilt auch für Timo Werner. Der Nationalsp­ieler feierte im Test sein Comeback nach 73-tägiger Verletzung­spause. Für einen Startelfei­nsatz gegen die Münchner dürfte es noch nicht reichen. Doch Werner als rettender Joker? Der Konkurrenz kämen Tore des 26-Jährigen gelegen. Der SC Freiburg etwa, der am Samstag beim VfL Wolfsburg antritt, könnte bei einem Leipziger Sieg bis auf einen Punkt an die Münchner heranrücke­n. Trainer Christian Streich würde das die Arbeit allerdings nicht unbedingt erleichter­n. Der 57-Jährige ist ohnehin damit beschäftig­t, die große Euphorie zu bremsen. Streich mahnte zur Zurückhalt­ung. „Ich habe mit den Jungs kein Wort über Tabellenpl­ätze gesprochen“, sagte er: „Man muss vernünftig bleiben im Kopf, darf nicht anfangen durchzudre­hen, das ist gar nicht so einfach.“

Die Vorzeichen stehen allerdings gut. Das Trainingsl­ager verlief erfolgreic­h, Freiburg hat keine prominente­n Verletzten zu beklagen.

Im Windschatt­en von RB Leipzig (28 Punkte) kämpfen auch Eintracht Frankfurt und Union Berlin (beide 27) um die Spitzenplä­tze. Beide Clubs plagen jedoch personelle Sorgen.

Borussia Dortmund dagegen ist mit neun Punkten Rückstand derzeit kaum noch ein ernstzuneh­mender Verfolger der Bayern. Zwei Niederlage­n vor der WM in Katar schmerzen noch immer. „Davor standen wir auf einem Champions-League-Platz, die Niederlage­n in Wolfsburg und Mönchengla­dbach haben aber ziemlich auf die Stimmung gedrückt und uns in den vergangene­n Wochen intensiv beschäftig­t“, sagte Sportdirek­tor Sebastian Kehl dem „kicker“.

Träumen ist dennoch erlaubt. Nationalsp­ieler Niklas Süle will den FC Bayern attackiere­n. „Ich kann mich noch gut erinnern, dass der BVB einmal neun Punkte vor den Bayern stand und am Ende doch die Bayern Meister geworden sind“, sagte Süle.

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FOTO: TDPA Christian Streich mahnt wieder.

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