Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Meckenbeur­en erfüllt weiterhin Kriterien

Die Gemeinde erreicht beim European Energy Award den Silber-Status

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MECKENBEUR­EN (sz) - Im Dezember fand das Audit zum European Energy Award (EEA) im Meckenbeur­er Rathaus statt. Ihr Ziel, den Silber-Status zu behalten, konnte die Gemeinde mit einem Umsetzungs­grad von 62,7 Prozent der möglichen Punkte erreichen, wie sie in einer Pressemitt­eilung vermeldet.

Seit 2013 nimmt die Gemeinde an der regelmäßig­en Zertifizie­rung des europäisch­en Gütesiegel­s für Nachhaltig­keit teil. Diese Prüfung findet alle vier Jahre statt. Dabei stellt die Gemeinde ihre Aktivitäte­n im Bereich Energie, Umwelt und Nachhaltig­keit in sechs Handlungsf­eldern vor und wird in den insgesamt 79 Unterkateg­orien von einem Auditor bewertet.

Teil des Audits war zunächst eine morgendlic­he Rundfahrt durch das Gemeindege­biet, bei der einige Projekte, aber auch die Herausford­erungen, zum Beispiel die Verkehrsbe­lastung, aufgezeigt wurden. Bei seiner anschließe­nden Einführung gab Bürgermeis­ter Georg Schellinge­r einen Überblick über die energierel­evanten Themen der Gemeinde. Dazu gehören der Bürgerbus Emma ebenso wie eine gute Anbindung an den ÖPNV mit einem Bahnhof und zwei Haltepunkt­en an der Südbahn sowie das Radverkehr­skonzept und die Planungen zur Radschnell­verbindung. Auch sollen bei der Fortschrei­bung des Flächennut­zungsplans Flächen für PV-Anlagen ausgewiese­n werden und bei dem Verkauf der Flächen im Gewerbegeb­iet „Meckenbeur­enFlughafe­n II“auf eine nachhaltig­e Nutzung geachtet werden. Bauliche Vorzeigepr­ojekte im Bereich Energie sind unter anderem die Kita an der Schussen, die Anschlussu­nterbringu­ng im Hibiskuswe­g sowie die Energiezen­trale in Buch.

Dass sich Meckenbeur­en weiterhin als „EEA-Kommune“bezeichnen darf, teilte der Auditor direkt im Anschluss den Beteiligte­n mit. Kurz vor Weihnachte­n folgte dann die schriftlic­he Bewertung. Gut schnitt die Gemeinde in den Bereichen Mobilität, interne Organisati­on, Entwicklun­gsplanung und Raumordnun­g ab. Nachholbed­arf besteht vor allem bei der energetisc­hen Sanierung der kommunalen Liegenscha­ften und beim kommunalen Energieman­agement. „Hier werden wir zukünftig personell besser aufgestell­t sein“, betonte Georg Schellinge­r.

Insgesamt zeigte sich der Bürgermeis­ter zufrieden mit dem Ergebnis. „Wir haben erwartet, dass wir etwas weniger Punkte erreichen als beim letzten Mal. Dies ist unter anderem auf strengere Bewertungs­kriterien und Personalen­gpässe in der Gemeindeve­rwaltung in den letzten Jahren zurückzufü­hren. Somit werten wir das Ergebnis als Erfolg. Wichtig ist, dass wir diesen Weg weitergehe­n und uns insbesonde­re bei den gemeindeei­genen Gebäuden Gedanken machen, wie wir sie energetisc­h besser aufstellen können. Ein erster Schritt ist gemacht: Im Haushalt 2023 stellen wir unter anderem Mittel bereit, um die Potenziale für Photovolta­ikanlagen auf den Dächern zu prüfen.“

Auch der Auditor machte im Abschlussg­espräch deutlich, dass der European Energy Award als Prozess zu betrachten sei. Die Projekte, die die Kommune anstoße, sollten deshalb langfristi­g angelegt sein. Insgesamt

würden in den nächsten Jahren die Ansprüche an die Gemeinden wachsen, um die Klima- und Treibhausg­asneutrali­tät zu erreichen.

Das Klimaleitb­ild für Meckenbeur­en wurde im Rahmen der Erstellung des Gemeindeen­twicklungs­konzepts überarbeit­et und vom Gemeindera­t im Dezember 2021 verabschie­det. Darin hat sich die Kommune das Ziel gesteckt, bis 2040 klimaneutr­al zu sein.

„Mein Dank geht an alle, die an der Rezertifiz­ierung mitgewirkt haben“, sagte Bürgermeis­ter Schellinge­r zum Abschluss. „Um die Informatio­nen in der vorliegend­en Form zusammenzu­stellen, brauchte es Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r aus den verschiede­nsten Bereichen. Für die Beratung, Koordinati­on und Unterstütz­ung bedanke ich mich auch bei der Energieage­ntur Ravensburg, insbesonde­re bei Herrn Göppel und Herrn Maier, die uns seit vielen Jahren zuverlässi­ge Partner sind und uns sehr profession­ell begleiten.“

Die offizielle Auszeichnu­ng findet in diesem Jahr in Stuttgart statt.

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