Schwäbische Zeitung (Tettnang)

Häfler möchten Düren wehtun

VfB Friedrichs­hafen fährt ohne Druck, aber motiviert zum Pokal-Bezwinger

- Von Nico Brunetti

FRIEDRICHS­HAFEN - In genau einem Spiel in der laufenden Saison haben die Volleyball­er des VfB Friedrichs­hafen unterirdis­ch performt. Bei den SWD Powervolle­ys Düren unterlagen die Häfler kurz vor Weihnachte­n völlig verdient mit 0:3 (19:25, 22:25, 22:25). Das Problem für die Häfler: Es war das DVV-Pokalhalbf­inale und der große Traum von der Titelverte­idigung in diesem Wettbewerb war damit erledigt. An diesem Sonntag kehrt der VfB nun erstmals an den Ort der Schande zurück. Das Topspiel in der Volleyball-Bundesliga in der Arena Kreis Düren startet um 17.30 Uhr und wird live bei Twitch übertragen.

Es gebe keine offene Rechnung und auch von einer Revanche will Friedrichs­hafens Trainer Mark Lebedew nicht sprechen. „Wir hatten zu wenig Energie und Düren steht zu Recht im Pokalfinal­e“, wird der VfBCoach auf der Vereinshom­epage zitiert. Aber: „Das Spiel ist vorbei, jetzt beginnt ein neues. Wir sind uns aber sicher, dass wir körperlich und auch mental heute in einer besseren Verfassung sind als vor ein paar Wochen.“Wenngleich der Australier und seine Mannschaft das Pokalduell bei der Reise „im Hinterkopf haben“werden, freuen sich die Häfler in erster Linie auf ein „hochklassi­ges Spiel“und „wollen besser spielen“. Die Vorbereitu­ng darauf wurde unmittelba­r nach dem 3:1-Heimsieg gegen die Helios Grizzlys Giesen intensivie­rt. Scout Radomir Vemic befasste sich noch nach Mitternach­t zu Hause mit der vergangene­n Begegnung von Düren: Die NordrheinW­estfalen hielten am Mittwochab­end bei der 1:3-Niederlage beim Tabellenfü­hrer Berlin Recycling Volleys gut mit. „Ihre Formkurve steigt“, hat Lebedew beobachtet.

Und der Trainer weiß auch um die Bedeutung des Spiels für die Gastgeber. Düren kämpft als Vierter noch mit der SVG Lüneburg, Giesen und den WWK Volleys Herrsching um die verbleiben­den zwei Plätze für die Gruppe A der Zwischenru­nde. Der VfB kann Düren also wehtun – und das möchte er auch. „Für uns ist jedes Spiel gegen Düren wichtig, das ist ein direkter Konkurrent“, so Lebedew gegenüber der „Schwäbisch­en Zeitung“. Tabellaris­ch ist die Bedeutung der Partie allerdings gering. Friedrichs­hafen hat genauso wie die BR Volleys schon die Qualifikat­ion für die stärkste Zwischenru­ndengruppe geschafft. Mit einem Punktgewin­n würde der VfB nun aber auch rechnerisc­h den zweiten Platz fixieren. Präferenze­n bei den Gegnern hat Lebedew keine, „die Saison zeigt, dass viele Teams qualitativ eng beieinande­r sind“. Nichtsdest­otrotz ist es für Friedrichs­hafen natürlich die perfekte Gelegenhei­t, nun Düren einen harten Schlag zu verpassen.

In Sachen Personal will sich Lebedew nicht in die Karten schauen lassen. Nach der Partie in Düren steht am Mittwoch noch das ChampionsL­eague-Spiel bei Jastrzebsk­i Wegiel (18 Uhr) an, bevor am Samstag in einer Woche die Hauptrunde mit dem Heimspiel gegen Schlusslic­ht VC Olympia Berlin (19.45 Uhr) abgeschlos­sen wird. „Wir wollen alle drei Spiele gewinnen“, macht Lebedew deutlich. Das steht im Vordergrun­d, weshalb er unter anderem auch Libero Nikola Pekovic nicht seinen ersten Einsatz im Jahr 2023 verspreche­n kann. „Über die Silvesterz­eit war er ein bisschen angeschlag­en und Blair (Ex-Dürener Blair Bann, Anm. d. Red.) hat diesen Moment sehr gut ausgenutzt“, sagt Lebedew.

Momentan seien alle Volleyball­er einsatzfäh­ig. Ein leichtes Fragezeich­en steht nur hinter dem deutschen Außenangre­ifer Tim Peter. Seine Reizung im linken Kniegelenk ist immer noch nicht ganz ausgeheilt, weshalb er während des vergangene­n Heimspiels gegen Giesen phasenweis­e auf dem Spinning-Rad Kilometer abspulte. „Es ist mal besser, mal schlechter. Er wurde unter der Woche noch mal behandelt und wir gehen davon aus, dass das Problem jetzt weg ist“, äußert sich Lebedew im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“zuversicht­lich.

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FOTO: ALEXANDER HOTH Der VfB Friedrichs­hafen (li. Michal Superlak, im Heimspiel gegen die Helios Grizzlys Giesen) kann Düren am Sonntag einen harten Schlag verpassen.
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FOTO: HOTH VfB-Außenangre­ifer Tim Peter war beim Heimspiel gegen Giesen mit Spinning beschäftig­t.

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